Emotionale Achterbahnfahrten,….

…..die erlebten am letzten Wochenende die beiden Drittligateams der Aligser Volleyballer, bevor sie als Sieger aus ihren Begegnungen hervorgingen. 

Die Herren waren dabei schon am Samstag beim FCJ Köln gefordert. Sie hatten dabei ihre erste Stresssituation bereits auf der Anreise zu bewältigen, denn der Vereinsbus der Sportfreunde blieb mit einem Getriebeschaden liegen, so dass die Hälfte der Mannschaft samt Gepäck erst einmal auf der Straße stand. Zum Glück konnte Libero Adrian Quistorff von einem in der Nähe wohnenden Freund kurzfristig ein Ersatzfahrzeug organisieren, so dass die Mannschaft noch rechtzeitig in der Domstadt eintraf. Keinen Sand im Getriebe hatte das Team jedoch im Match, denn mit einem starken Aufschlagspiel setzten sie die Hausherren von Beginn an unter Druck und entschieden so den ersten Satz mit 15:25 für sich.  Komplett entgegengesetzt das Bild dann im zweiten Satz. Nun waren es die Kölner Männer, die mit ihren präzisen und druckvollen Aufschlägen den Ton angaben und diesen mit 25:17 für sich entschieden. Und diesen Druck nahmen die Kölner mit in den dritten Satz. Einen 7:8 Rückstand zur ersten technischen Auszeit verwandelten sie in eine 16:12 Führung zur zweiten technischen Auszeit und als es bald darauf 22:15 für die Gastgeber stand, schien die Messe für Aligses Gallier auch in diesem Satz bereits gelesen zu sein. Nachdem der nächste Punkt zum 22:16 dann an Aligse gegangen war und Moritz Viemann für die Sportfreunde zum Aufschlag schritt, ahnte niemand was nun folgen würde. Mit starken und sicheren Angaben machte er den Kölnern das Leben schwer, die ihre Angriffe nun nicht mehr so effektiv aufbauen konnten, so dass die Aligser den Rückstand Punkt um Punkt verkürzen konnten. FCJ-Trainer Konstantin Wechsler versuchte mit Auszeiten bei 22:18 und 22:21 das Aufschlagspiel zu stören – es gelang ihm nicht. Unbeirrt und präzise brachte „Borris“ – wie Viemann von seinen Mannschaftskameraden gerufen wird – seine Angaben über das Netz bis die SFA den Satz tatsächlich noch mit 22:25 Punkten für sich verbuchen konnten. Auch im vierten Satz lagen die Gastgeber fast von Beginn an ständig bis zum 24:23 in Front. Aligse konnte erst – nach einer wohl falschen „In/Out-Entscheidung“ des Schiedsrichters, bei der dieser trotz heftiger Kölner Proteste auf Doppelfehler und auf Wiederholung des Aufschlags entschied –  zum 24:24 ausgleichen. Die FCJ-Spieler haderten weiter mit dem Schiedsgericht und verloren so ein wenig die Konzentration, worauf Aligse den Satz mit 24:26 Punkten und das Spiel mit 3:1-Sätzen gewann. Als wertvollster Aligser Spieler wurde Zuspieler Marten Ahlborn ausgezeichnet.  Für die Rückfahrt musste dann noch ein Ersatzbus gemietet werden, ob eine Reparatur des viel genutzten Vereinsfahrzeugs noch lohnt, muss sich erst noch zeigen. 

Am kommenden Samstag, den 18. Januar, empfangen die Gallier um 20 Uhr den VfL Lintorf in der Halle Schlesische Straße in Lehrte. Die Gäste stehen derzeit zwar auf einem Abstiegsplatz, sind jedoch in den vergangenen Spielzeiten immer ein unangenehmer Gegner gewesen. Das Hinspiel gewannen die Gallier, die auch weiterhin auf dem fünften Tabellenplatz stehen mit 3:1 Sätzen, gegen eine Wiederholung dieses Ergebnisses hätte auf Aligser Seite niemand etwas einzuwenden.

Ein ungewohntes Bild gab es dann am Sonntag bei den Damen zu sehen, denn gleich 12 Spielerinnen  – so viele wie lange nicht mehr – wärmten sich da vor dem Spiel gegen den SV Blau Weiss Aasee im Aligser Trikots auf.  Mit Anne Schiller (Auslandsaufenthalt)  und den beiden Rekonvaleszentinnen Inga Thiele (Knieprobleme) und Brigitte Schreiner (Kreuzbandriss) kehrten gleich drei Spielerinnen in den Kader zurück, wobei die beiden letztgenannten vorerst als Libera eingesetzt werden. Ergänzt wurde der Kader mit Anna Wübbena (SC Langenhagen, mit Zweitspielrecht) und Marlene Dannemann (2. Damen SFA), da Stamm-Libera Alena Mehwald und Mittelblockerin Katharina Büker wegen Verletzung bzw. Krankheit fehlten. Die große Besetzung führte jedoch nicht zu einem ruhigen, souveränen Spiel der Aligser Frauen gegen das abstiegsgefährdete Team aus Münster, das mutig aufspielte und die Gastgeberinnen ein ums andere Mal in Verlegenheit brachte. Den ersten Satz gab man mit 23:25 ab, um den zweiten dann mit 25:18 zu gewinnen. Trotz dieses recht klaren Satzgewinns bekamen die Aligserinnen im dritten Satz keine Sicherheit in ihre Aktionen, allzu deutlich ging dieser mit 13:25 verloren.  Der vierte Satz musste also gewonnen werden, um zumindest noch einen Punkt zu erlangen. Mit viel Kampfgeist und immer wieder von Trainer Holger Banko angetrieben, wurde dieser dann auch mit 25:20 nach Hause gebracht, so dass die Entscheidung im Tiebreak-Satz fallen musste. Hier behielten die Gallierinnen mit 15:10 die Oberhand, so dass der Sieg mit 3:2-Sätzen an Aligse ging. Hanna Viemann durfte sich über die Goldmedaille als wertvollste Spielerin freuen. 

Mit den zwei Punkten für diesen Sieg haben sich die Aligserinnen mit nun 23 Zählern auf den vierten Tabellenplatz vorschieben können. Den Tabellendritten TV Eiche Horn Bremen, zu dem die Aligserinnen am kommenden Sonntag (Spielbeginn 16 Uhr) reisen müssen, könnten sie mit einem Sieg noch nicht überholen, wohl aber aber bis auf einen Punkt heranrücken. Die Bremerinnen haben bereits 27 Punkte in dieser Saison sammeln können, allerdings auch schon ein Spiel mehr als die Aligserinnen absolviert. Gespannt sein darf man auf das Aufeinandertreffen der Frackmann-Schwestern Lea (Zuspielerin Aligse) und Hanna (Zuspielerin Eiche Horn), die natürlich beide als Siegerinnen mit ihrem Team vom Feld gehen wollen und einander in der Begegnung sicher nichts schenken werden.

Titelbild: Freude über einen Punkt gegen Aasee – Foto: Sina Satharakis
Bericht: Christian Rauhut  (erschienen am 18.01.2019 im Marktspiegel, Ausgabe Lehrte/Sehnde, Seite 6  und  auf Facebook im Sportjournal für Hannover)
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