Thieles Sehnsucht nach dem tiefen Fall

2021-06-06T13:52:26+02:0006. Juni 2021|Kategorien: Volleyball 1. Damen mit Beitragsbild|Tags: , , , |

Frauen der Sportfreunde Aligse beginnen Vorbereitung auf neu gestaltete 3. Liga West / Zwei Abgänge, (noch) keine Neuen

Volleyball. Immer schön einfädeln lassen. Doch dieser Text beschäftigt sich nicht etwa mit der Situation auf den stark befahrenen Straßen im Lehrter Feierabendverkehr. Vielmehr geht es um die Neueinteilung der 3. Liga West der Frauen, die – gemäß Aussage des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) – nach dem „Reißverschlussprinzip“ erfolgte. Aufgrund der nach wie vor angespannten Corona-Lage schien es den Spielplangestaltern angezeigt, das bisherige Starterfeld, in dem die Sportfreunde Aligse mittig positioniert waren, als im Herbst pandemiebedingt nach gut einem Saisonviertel schon Schluss war, aufzuteilen. „Die Mannschaften mit geradzahliger Platzierung bilden die Vorrundengruppe A, die Mannschaften mit ungeradzahliger Platzierung die Vorrundengruppe B“, so der DVV.

In zweitgenannter bekommen es die SFA-Frauen als zuletzt Siebter ab dem 16. Oktober nun mit den Teams von TV Cloppenburg, SC Union Emlichheim II, USC Münster II, MTV Hildesheim, TV Eiche Horn sowie BSV Ostbevern zu tun. In Hin- und Rückspielen werden in diesem Siebenerfeld zunächst die drei Mannschaften gesucht, die anschließend (ab Mitte Februar 2022) gemeinsam mit den besten drei Teams der Gruppe A einen Aufsteiger in die 2. Liga ermitteln, der noch vor Ostern feststehen soll. Der Rest (auf den Plätzen vier bis sieben aus beiden Vorrundenstaffeln) versucht, um den Abstieg herumzukommen. Immerhin die Hälfte des unteren Feldes wird in den sauren Apfel namens Regionalliga beißen müssen. Der neue Modus sieht vor, dass man im zweiten Saisonabschnitt nur noch auf die Gegnerinnen trifft, denen man nicht in der Vorrunde schon am Netz gegenübergestanden hat. Die Punkte aus der Vorrunde werden konserviert.

„Unser Ziel ist es, unter die ersten drei zu kommen“, sagt Coach Harald Thiele, der die Zwangspause mit seinem Mitstreiter Christian Franz für Gespräche genutzt hat. Jede Akteurin bekam die Möglichkeit zum Austausch, zwischen anderthalb und fünf Stunden hätten diese Unterhaltungen gedauert. Einem Volleyballmatch ähnlich, wo man auch nie weiß, wie lang es geht.

Wenn Thiele und Franz am Dienstag zum Trainingsauftakt bitten, werden zwei Spielerinnen fehlen. Anna Wübbena kehrt dem Team studienbedingt den Rücken, Paulina Dutkiewicz-Ras hört aus privaten Gründen auf. Neuzugänge gibt es keine. „Wir suchen nicht aktiv“, sagt Thiele, „aber wenn noch eine vorbeikommt, die passt …“

Grundsätzlich wolle er Konstanz hineinbringen. „Und irgendwann will ich auch noch mal diese blöde Meisterschale in der Hand halten“, sagt er schmunzelnd – und hat für diesen Moment gleich noch ein Versprechen parat: „Dann packe ich die in den Rucksack und springe damit aus dem Flugzeug ab. Obwohl ich schon auf einer fünf Meter hohen Leiter zitternde Knie bekomme.“

Angeraten wäre es, die Trophäe nicht anstelle eines Fallschirms zu verstauen, sondern zusätzlich. Thiele lacht: „Stimmt. Sonst wäre ich wohl die längste Zeit Trainer gewesen.“ Lieber nach dem freien Fall sanft zu Boden gleiten. Dafür muss der Schirm zuvor sorgsam angelegt worden sein. Aber wie das mit dem Einfädeln funktioniert, wissen sie in Aligse ja mittlerweile.

Bildunterschrift: Lea Frackmann (am Ball) bleibt den SF Aligse auch in der neuen Saison erhalten. Platz drei soll es in der Vorrunde mindestens werden.

aus: Anzeiger Lehrte/Sehnde (HAZ und NP) vom 05.06.2021, von Ole Rottmann – Foto: Michael Plümer
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