Hannover. Das hat dem Aufsteiger wehgetan. Den ersten Satz gewannen die Zweitligavolleyballerinnen der SF Aligse klar und souverän. Dann ging im zweiten Abschnitt plötzlich nichts mehr. „Ich kann das nicht erklären, plötzlich waren die Köpfe unten“, sagte Trainer Michael Meyer. Beim SV Bad Laer unterlagen die SFA mit 1:3 (25:21, 20:25, 19:25, 16:25).
Mit einem guten Diagonalblock und variablen Angriffen durch die Mitte entschieden die Aligserinnen den ersten Durchgang für sich. Darauf stellten sich die Gastgeberinnen dann besser ein. „Aber nur weil der Gegner sich plötzlich wehrt, dürfen wir uns nicht aus dem Konzept bringen lassen“, monierte der Coach. „Da war plötzlich eine Barriere, wir waren verunsichert“, so Meyer. Die SFA bekamen kaum noch eine vernünftige Annahme hin. „Das darf uns gegen einen gleichwertigen Gegner nicht noch einmal passieren, das wäre fatal“, betonte Meyer. Ein Lob gab es für Zuspielerin Lena Onnen, die von Beginn an überzeugte.
„Wir müssen das nun schnell aufarbeiten. Es war ein Gegner auf Augenhöhe. Da musst du selbstbewusst auf der Platte stehen, auch wenn mal Fehler passieren“, sagte Meyer.
Die Drittligamänner der SFA verloren bei der SVG Lüneburg II mit 2:3 (25:23, 27:25, 16:25, 14:25, 13:15). Ihnen werden zudem drei Punkte abgezogen, was für Kopfschütteln im Team sorgte.
Nur mit zehn Mann waren die SFA angereist, Patrick Schön war am Vorabend der Partie Vater geworden: Söhnchen Ben Keno kam gesund zur Welt. Spielertrainer Marten Ahlborn ereilte keine frohe Kunde. Weil die SFA nur einen statt zwei Pflichtschiedsrichtern stellen können, zieht ihnen der Verband drei Zähler ab.
„Wir hatten das Problem schon in der letzten Saison, da fehlten uns sogar beide Schiedsrichter. Für jeden mussten wir 1000 Euro Strafe zahlen“, berichtete Ahlborn. Dass im Wiederholungsfall Punktabzug droht, war den Aligsern nicht bekannt. „Und uns dann einfach per E-Mail über den Punktabzug zu informieren, halte ich im Umgang miteinander für unangemessen“, so Ahlborn. Zumal auch Ligakontrahenten dieses Manko haben, unter anderem die Tecklenburger Land Volleys. „Ich hätte mir gewünscht, dass man uns früher informiert“, fügt Ahlborn hinzu.
Finden die Aligser keine Unparteiischen, würden in der nächsten Spielzeit sechs Punkte abgezogen, dann droht sogar der Lizenzentzug. „Wir können uns keine schnitzen“, betonte Ahlborn. Ein großes Hindernis: Die Schiedsrichter würden es nicht mehr schaffen, in der 2. Liga zu pfeifen, wenn sie sich für die 3. Liga verpflichten.
In Lüneburg gewannen die SF Aligse zwei Sätze in einer sehenswerten Partie gegen einen Kontrahenten, bei dem fünf Mann in der 1. Bundesliga gespielt haben. Der entscheidende Mann war Diagonalangreifer Falko Steinke, ihn brachte Lüneburg im dritten Satz, Aligse konnte ihn nicht stoppen. „Wir können mit einem Punkt aus einem schönen Spiel leben, das hat Spaß gemacht“, fasste Ahlborn zusammen. Der Ärger über die zuvor verlorenen Punkte überwog aber.