Heiß aufs Derby gegen Hildesheim – Aligses Volleyballfrauen wollen wieder punkten

LEHRTE (r/gg). Wenn Aligses Damenteam in der Dritten Liga West am Sonntag um 16 Uhr den MTV 48 Hildesheim zum niedersächsischen Nachbarschaftsderby in der Lehrter Sporthalle in der Schlesischen Straße empfängt, dann können sie sich auch der Unterstützung ihrer männlichen Kollegen sicher sein, denn die sind an diesem Wochenende spielfrei und können zusammen mit den anderen Zuschauern mit Trommel, Klatschpappen und Anfeuerungen für gute Stimmung in der Halle sorgen.
Diese konnten die Herren am vergangenen Samstag bei ihrem Spiel gegen ART Düsseldorf selbst reichlich genießen, denn die knapp 200 Fans in der Lehrter Sporthalle in der Schlesischen Straße sahen eine überzeugende Vorstellung ihres Teams, das leider vorerst auf seinen Libero Adrian Quistorff verzichten muss, der im Abschlusstraining vor der Begegnung umknickte und sich einen Bänderriss zugezogen hat. Für ihn übernahm Spielertrainer Maik Böske die Liberoposition. Mit der veränderten Aufstellung im Annahmebereich musste sich das Aligser Team im ersten Satz zunächst erst anfreunden, doch nach einem etwas hakenden Start behielten die Aligser aufgrund konzentrierter und geschlossener Mannschaftsleistung mit 25:23 die Oberhand. In den Folgesätzen erhöhten Aligses Gallier mit präzise geschlagenen Aufschlägen den Druck auf das Düsseldorfer Team, das nun nicht mehr in der Lage war, die Heimmannschaft ernsthaft zu gefährden, zumal Aligses Sechs nun im Annahmeriegel sehr stabil stand. So gingen die beiden Sätze jeweils mit 25:20 Punkten ebenfalls an die Gastgeber. Zum MVP (Most Valuable Player), also dem wertvollsten Aligser Spieler, wählte Düsseldorfs Trainer Mittelangreifer Steffen Barklage, der von den Gästen an diesem Abend im Angriff nicht zu stoppen war. Mit ihrem sechsten Sieg im neunten Spiel erklommen die Aligser Herren mit nunmehr 15 Punkten auf dem Konto vorerst den fünften Tabellenplatz.
Auch die Aligser Frauen bekleiden aktuell den fünften Tabellenplatz, doch verlief ihr Spiel am vergangenen Sonntag beim TV Cloppenburg vollkommen anders als erwartet und geplant. Mit gleicher personeller Ausgangslage wie eine Woche zuvor beim Auswärtserfolg in Köln – nämlich mit nur acht zur Verfügung stehenden Spielerinnen, darunter einer Libera und nur einer etatmäßigen Außenspielerin – hatte man sich vorgenommen, auch aus Cloppenburg nicht ohne Punkte zurückkehren. Erschwerend kam diesmal noch hinzu, dass Libera Alena Mehwald, direkt aus ihrer Schicht als Polizistin kommend zum Spiel antreten musste und Diagonalspielerin Hanna Viemann wegen einer Erkältung in der Woche nicht trainieren konnte und noch angeschlagen war. Die Voraussetzungen waren damit für die Aligserinnen alles andere als ideal und die Handicaps machten sich dann auch sofort im Spiel bemerkbar.

Wird hellwach gebraucht: Libera Alena Mehwald. (Foto: Stefan Saltzmann)

Die Gastgeberinnen starteten mit einer Aufschlagserie, bei der es Aligses „Red Girls“ nicht gelang, die Bälle in der Annahme unter Kontrolle zu bringen. Cloppenburg führte zeitweilig mit einem Vorsprung von elf Punkten, den das SFA-Team nur noch zum 25:19 Endstand etwas milder gestalten konnte. Das Bild änderte sich auch im zweiten Satz nur wenig, Cloppenburg machte Druck und Aligse lief einem deutlichen Rückstand hinterher. Trotz zwischenzeitlicher Irritationen wegen eines vermeintlichen Rotationsfehlers, die für eine längere Spielunterbrechung sorgten, schafften es Aligses Frauen ein wenig in das Spiel zu kommen – ohne jedoch den deutlichen 25:11 Satzgewinn der Gastgeberinnen verhindern zu können. Im dritten Satz fand Aligse zu seinem Spiel. Nun vertrat Lena Onnen, die bisher auf der Außenposition aushelfen musste, Lea Frackmann im Zuspiel, und Annika Hein kam für diese frisch hinein in den Außenangriff. Mit einer stabileren Annahme und mehr Zugriff am Netz konnte den Cloppenburgerinnen nun nicht nur Paroli geboten, sondern auch der Satz sicher mit 17:25 gewonnen werden. Der vierte Satz startete durchwachsen. Aufgrund des starken Angriffs der Cloppenburgerinnen erarbeiteten sich diese stets einen kleinen Vorsprung vor den Aligserinnen. Einem weiteren Satzgewinn des Aligser Teams standen letztlich einige fragwürdige Entscheidungen des Schiedsgerichts, fehlende Durchschlagskraft und auch ein bisschen Glück entgegen, der mit 25:21 dann auch an die Gastgeberinnen ging. Cloppenburg gewinnt also an diesem Tag verdient mit 3:1, während die Aligserinnen, von denen Außenangreiferin Leonie Lamp als MVP ausgezeichnet wurde, ohne Punkte die Heimreise antreten mussten.
Mit den nun anstehenden beiden Heimspielen am Sonntag, 24. November, um 16 Uhr (Hallenöffnung 15 Uhr) in der Sporthalle Schlesische Straße gegen MTV 48 Hildesheim (derzeit Platz sechs) und am darauffolgenden Samstag gegen SSF Fortuna Bonn (derzeit Platz zwei) stehen für Aligses Frauen zwei Spitzenpartien an, deren Ausgang schon ein wenig den weiteren Saisonverlauf vorzeichnen werden. Erwartungsvoll schauen alle nun zunächst dem Nachbarschaftsderby gegen die Hildesheimerinnen entgegen, die sicherlich viele Zuschauer mitbringen werden. Die Spielerinnen kennen sich fast alle untereinander und insbesondere Lea Weber, die ja schon bei der GfL Hannover lange Zeit mit den meisten Aligserinnen gemeinsam gespielt hat und erst zu dieser Saison aus zeitlichen Gründen in ihre Heimatstadt zum MTV 48 wechselte, ist hier natürlich keine Unbekannte. Personell kann Aligses Trainerduo Holger Banko und Matthias Raschke hinsichtlich des eigenen Kaders zwar noch keine Entwarnung geben, doch wird – wie schon zum Saisonauftakt – Karla Hanhoff noch einmal aushelfen. Zudem werden die mit Zweitspielrecht versehene Anna Wübbena vom SC Langenhagen und Marlene Dannemann und Anna-Lena Wilzewski aus der zweiten Aligser Vertretung wieder das Aligser Aufgebot ergänzen – so der Bericht von Christian Rauhut.

Unterschrift Titelbild: Kommt ein „Red Girl“ geflogen: Aligses Dana Lichtendonk (8), Lea Frackmann schaut gebannt zu. (Foto: Nina Zimmermann / Volleyballfreak)
Quelle: https://www.marktspiegel-verlag.de/lehrte/sport/ eingestellt am 21.11.2019 von Gabriele Gosewisch, Textvorlage: Christian Rauhut,   –  am 23 November erschienen in der Druckausgabe des Marktspiegels, Ausgabe Lehrte/Sehnde, Seite 6
…und dies erschien am 23. November in der Neuen Presse, Seite 12, geschrieben von Christoph Hage:
Mehr Personal bei SF Aligse

Lehrte. Die Personallage bei den Drittliga-Volleyballerinnen der SF Aligse entspannt sich. Anna Wübbena (Doppelspielrecht vom SC Lan­gen­ha­gen) sowie Marlene Dannemann und Anna-Lena Wilzewski aus der Reserve füllen im Nachbarduell gegen den MTV 48 Hildesheim (morgen, 16 Uhr) den zuletzt auf acht Frauen geschrumpften Kader auf. ch

 

Nach oben