Volleyball: Die Pressevorberichte vom 18.12.2021 / Heute Livestream vom Heimspiel der Damen

Zu Besuch beim Printenmann – Genug geredet: Männer der SF Aligse treten in Aachen an /

Frauenmannschaft empfängt vor leeren Rängen USC Münster II

Volleyball. Diverse Sehenswürdigkeiten stellt der Aachen Tourist Service auf seiner Internetpräsenz heraus. Der Besuch eines Spiels der 3. Liga West beim PTSV Aachen gehört nicht dazu, wohl aber der des Weihnachtsmarktes rund um den Dom. Im Gegensatz zu den rund 1,5 Millionen Besuchern, die dem vorweihnachtlichen Budenzauber pro Jahr einen Besuch abstatten, auch um den sechs Meter hohen Printenmann zu bestaunen, der als Maskottchen der Veranstaltung gilt, gehört die Reise ins Eck zwischen niederländischer und belgischer Grenze für die Männer der Sportfreunde Aligse nicht gerade zum allerliebsten Freizeitvergnügen.

Vier bis fünf Stunden einfache Fahrt müsse man schon einplanen, sagt Trainer Erik Maul vor der weitesten Auswärtstour der Saison. Mit ein paar Pünktchen im Kofferraum würde die nächtliche Rückreise nach der Partie am heutigen Samstag (19 Uhr) sicher (feucht-)fröhlicher ausfallen. Und damit das klappt, „habe ich in dieser Woche begonnen, Einzelgespräche zu führen“, sagt Maul. Um zu ergründen, woran es gelegen hat, dass es nach sechs Erfolgen zum Saisonauftakt zuletzt zweimal weniger gut lief, was in Nullrunden resultierte. Weniger standen bei diesen Telefonaten die taktischen Dinge im Fokus als gruppendynamische Aspekte. Im Binnenklima hatte Maul zuletzt Tendenzen bemerkt, die ihm missfielen und die es schnellstmöglich abzustellen gilt. Sonst könnte man die Punkte ja direkt kampflos nach Westfalen verschicken, was definitiv keine Option ist, auch wenn sich hinter dem Vereinskürzel des Kontrahenten der etwas sperrige Titel Post-Telekom-Sportverein verbirgt.

An der Bergischen Gasse 18 erwartet der Trainer ein „Duell auf Augenhöhe“. Zwar stehen die Aachener mit drei Punkten weniger in der Tabelle hinter den SFA, haben aber noch eine Partie mehr auszutragen. „Unser Ziel war, jedes Spiel zu gewinnen“, sagt Maul. „Wir haben uns zuletzt kaputtgemacht, was wir uns vorher aufgebaut hatten.“

Mit acht oder neun Akteuren wird der Coach auf die Autobahn 2 einbiegen. Fünf Mann fallen fix aus, das einzige Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Steffen Barklage, den der Oberschenkel zwickt.

Den Aligser Frauen steht heute ab 20 Uhr das bevor, was die Männer am vergangenen Wochenende erstmalig hinter sich bringen mussten. Nein, keine Heimniederlage – hoffen sie zumindest –, sondern eine Partie vor leerer Tribüne. „Mit dem guten Gefühl eines Sieges käme man sicher besser durch die Weihnachtszeit“, sagt Harald Thiele vor der Partie gegen den USC Münster II. „Aber rein von der Papierform her haben wir keine Chance.“

Doch vielleicht macht der Coach damit die Seinen etwas kleiner, als sie tatsächlich sind, auch wenn die Reserve der Erstligamannschaft des reinen Volleyballvereins in der Tat durch Körperlänge besticht. „Sie haben vier Spielerinnen über 1,90 Meter“, hat Thiele recherchiert. „Bei uns ist schon bei 1,83 Meter Schluss.“ Ein weiterer Pluspunkt für den Gast ist Ines Bathen, eine langjährige Bundesliga- und frühere Juniorennationalspielerin.

„Für uns heißt es, bis zum letzten Punkt fleißig, diszipliniert und konzentriert zu sein“, sagt Thiele, dem die aktuellen Pandemie-Umstände auch hinsichtlich seiner Übungsleitertätigkeit zu schaffen machen. Denn körperliche Unterlegenheit ließe sich am besten durch Trainingsfleiß kompensieren, „doch bei uns wurden zuletzt von zwölf Spielerinnen elf geboostert – jedes Mal fallen sie danach für die Einheiten aus. Das ist schon ein Handicap.“

Zuschauer sind zwar nicht zugelassen, per Livestream können jedoch trotzdem alle dabei sein.

Titelfoto: Zuletzt gegen die DJK Delbrück lief es nicht für die SF Aligse, auch wenn Bastiaan Göppert (am Ball) hier alle zu überragen scheint. Foto: Michael Plümer

Quelle: Lokalbeilage v. HAZ und NP am 18.12.2021, von Ole Rottmann, Foto: Michael Plümer (Pressefoto)

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Erwartungen nicht erfüllt – Volleyball: Herren und Damen kassieren klare Niederlagen

Hat derzeit viel Gesprächsbedarf: Aligses Trainer Harald Thiele versammelt die Spielerinnen in der Auszeit. Foto: S. Spatharakis/SFA

Lange Gesichter machten Aligses Volleyballfans am vergangenen Wochenende. Zwar liefen die Livestreams von den Spielen ihrer Mannschaften aus den Hallen in Lehrte und Bremen technisch einwandfrei, doch was die Fans von dort zu sehen bekamen, war wenig erbaulich. Beide Mannschaften blieben weit unter ihren Möglichkeiten und kassierten klare Niederlagen, die Herren mit 1:3 im Heimspiel gegen Delbrück, die Frauen noch deutlicher mit 0:3 beim TV Eiche Horn Bremen. Den Gallier-Fans hatte es ob der gezeigten Leistungen offensichtlich die Sprache verschlagen, denn in ihrer Chat-Gruppe, in der Spielgeschehen und Ergebnisse normalerweise eifrig kommentiert werden, herrschte nur beredtes Schweigen …

Herrentrainer Erik Maul hatte sein Team nach der Vorwochenniederlage in St. Augustin am Samstag in der Heimbegegnung gegen DJK Delbrück in der Bringschuld gesehen, musste jedoch miterleben, dass seine Spieler erneut nicht mit der erforderlichen mannschaftlichen Geschlossenheit agierten, um als Sieger von der Platte zu gehen. „Das müssen die Führungsspieler auf dem Feld besser lösen, sie müssen vorangehen und das Team bei Fehlern zusammenführen, sonst bekommen wir auch gegen weniger starke Gegner, wie Delbrück es war, noch Probleme“, monierte Maul.

Konnten seine Gallier im ersten Satz die Delbrücker Führung nach einer Aufschlagserie vom später als Aligser MVP ausgezeichneten Maxi Ströbl noch kontern und diesen Satz mit 25:22 für sich entscheiden, lagen sie in den Sätzen 2 und 3 stets zurück. Im Angriff wurde meist zu wenig Druck aufgebaut, um den Delbrücker Block zu überwinden, während das eigene Blockspiel nicht entschlossen genug war und so den gegnerischen Angriffen Tür und Tor geöffnet war. So gingen diese Sätze mit 21:25 und 20:25 verloren. Im 4. Satz erwachte zwar noch einmal die Gegenwehr der Hausherren und sie gestalteten diesen bis zum Stand von 21:22 ausgeglichen, doch hieß es am Ende dann erneut 21:25 für Delbrück.

Durch die zweite Aligser Niederlage in Folge ist die Spitzengruppe jetzt noch enger zusammengerückt,. Mit Köln, Gievenbeck, Aligse und Delbrück haben vier Mannschaften 16 Punkte auf dem Konto, wobei die führenden Kölner ein Spiel weniger als die anderen drei Teams absolviert haben und sich noch absetzen können. Ähnlich ist die Situation beim heutigen Gegner der Sportfreunde, dem PTSV Aachen. Dieser bekleidet derzeit mit 13 Punkten den 5. Tabellenplatz, hat aber ein Spiel weniger als Gievenbeck, Aligse und Delbrück hinter sich. Aligses Herren sind also gefordert alles in die Waagschale zu werfen, um selbst in der Spitzengruppe zu verbleiben und gleichzeitig einen Konkurrenten auf Distanz zu halten. Ausfallen werden Moritz Viemann (Außenband), Ruben Peters (beruflich verhindert), Sebastian Böttcher (Sehnenscheidenentzündung), Patrick Korporal (privat verhindert) und Lukas Wittenhorst (Urlaub), hinter dem Einsatz von Steffen Barklage, der an Oberschenkelproblemen laborierte, steht noch ein Fragezeichen. Das Spiel dort beginnt um 19 Uhr, bewegte Bilder aus der Aachener Halle gibt es nach Auskunft der Gastgeber leider nicht.

Tiefe Enttäuschung auch bei Damen-Coach Harald Thiele über die 3:0 (28:26, 25:18, 25:21) Niederlage seiner Mannschaft beim TV Eiche Horn Bremen. „Wir haben es wieder nicht geschafft gegen Bremen – trotz guten Beginns mit einer 21:16 Führung im ersten Satz und zwei eigenen Satzbällen – auch nur einen Satz für uns zu entscheiden. Von bisher neun Saisonspielen haben wir jetzt sechs punktlos verloren, fünf davon mit 0:3-Sätzen – und das macht mir schwer zu schaffen“ führt er aus. Natürlich gibt es Erklärungen: Verletzungen und Verhinderungen von Spielerinnen oder die Trainingsbeteiligung von bisher durchschnittlich nur 62,5 %, was das Einüben von Spielzügen und den Umgang mit speziellen Spielsituationen erheblich behindert. „Das ist für die Dritte Liga eigentlich zu wenig, doch ließesich vieles davon im Spiel kompensieren durch bedingungslosen Einsatz und den Willen jeder einzelnen Spielerin, gerade in schwierigen Spielsituationen über die eigenen Schmerzgrenze zu gehen. Das Aufbäumen gegen eine Niederlage muss für alle spürbar sein – für den Gegner, für uns Trainer, für unsere Fans,“ erläutert Thiele seine Erwartungen.

In Bremen wurden diese nicht erfüllt, was die Ausgangslage seiner Mannschaft für die kommende Abstiegsrunde verschlechtert, sofern auch der TV Eiche Horn in der unteren Tabellengruppe bleibt und damit die Siegpunkte gegen die Gallierinnen im Abstiegskampf behielte. Die Bremerinnen können allerdings selbst noch den Sprung in die Aufstiegsgruppe schaffen, wodurch dann der USC Münster II – der heutige Gegner der Aligser Frauen – in der Abstiegsgruppe starten müsste. Um jedoch einen etwaigen Vorteil aus dieser Situation zu ziehen, müssen die Gallierinnen heute Abend gegen die Bundesligareserve aus Münster selbst punkten, da sie das Hinspiel beim USC auch mit 0:3-Sätzen verloren haben. Das Spiel beginnt um 20 Uhr, Zuschauer sind nicht zugelassen.

Ob es einen Livestream aus der Halle in Lehrte geben wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, Informationen hierzu werden ggf. über die Social-Media-Kanäle (Facebook und Instagram) der Aligser Gallier und auf der Vereinshomepage www.sf-aligse.de bekanntgegeben. Alternativ sind alle Spiele der Dritten Liga auch unter https://dvv.sams-ticker.de im Ergebnis-Liveticker zu verfolgen.

Quelle: Marktspiegel (Lehrter & Sehnder Nachrichten) vom 18.12.2021, von Gabriele Gosewisch, Textentwurf von Christian Rauhut, Foto: S. Spatharakis/SFA

INFO ZUM LIVESTREAM: Der Livestream vom Heimspiel der Damen am heutigen Samstag (18.12.2021) ist unter dem Link https://www.twitch.tv/aligsergallier zu sehen. Spielbeginn ist um 20 Uhr, der Stream wird aber schon eine Weile vorher starten.

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