Volleyball: Rückschlag im Doppelpack – Drittligateams der SF Aligse verlieren wichtige Spiele im Gleichschritt mit 1:3 / Frauen haben Redebedarf, Männer rutschen auf Rang drei ab.

Volleyball. Zusammen mit Lena Onnen hatte er sich in die Kabine zurückgezogen. Immer noch schier ohnmächtig ob der 1:3 (17:25, 21:25, 25:9, 29:31)-Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der 3. Liga West. Statt den SF Aligse nimmt nun der TV Cloppenburg Anfang Februar drei weitere Punkte mit in die Abstiegsrunde. Und Aligses Frauen-Trainer Harald Thiele hatte Redebedarf.

„Es tut weh“, sagte er am Tag danach. „Und auch wenn es pathetisch klingt: Die Enttäuschung sitzt so tief, als wenn dir das Volleyballherz ohne Narkose herausgerissen worden wäre. So fühlt es sich an.“ Thiele ist ein Freund der offenen Worte, welche Konsequenzen er aus der bedrohlichen Situation mit nur sieben Punkten und dem vorletzten Platz ziehen wird, lässt der 60-Jährige offen. Fakt ist: Nach dem Trainingsspiel morgen (20 Uhr) beim USC Braunschweig sowie dem eher unbedeutenden abschlies-senden Vorrundenspiel am Sonntag beim MTV 48 Hildesheim wird es ein Teammeeting geben. „Ich zweifle auch an mir“, sagte Thiele. „Vielleicht muss ich die Mädels im Training mehr spielen lassen, vielleicht trainieren wir zu wenig, vielleicht passt der Trainer nicht mehr zur Mannschaft. Auf jeden Fall muss sich etwas verändern.“

Unzufrieden: Aligses Frauen-Trainer Harald Thiele Foto: Gohl

Einer der Gründe für die Talfahrt der Aligserinnen offenbarte sich auch gegen Cloppenburg wieder: Die SFA haben nur zwei Sätze mit zwei Punkten Differenz für sich entschieden – aber neunmal mit nur zwei Zählern Abstand den Kürzeren gezogen. „Die Tabelle lügt nicht. Da kannst du als Trainer verzweifeln“, sagte Thiele.

Sein Team hatte „unwahrscheinlich schlecht“ ins Spiel gefunden, den ersten Satz „im Prinzip abgeschenkt“. Im zweiten Durchgang reichte auch eine 21:19-Führung nicht für die Wende, weil den Gastgeberinnen in der Folge sechs teilweise katastrophale Eigenfehler unterliefen. Den dritten Abschnitt schenkten wiederum die Gäste ab, um im vierten Satz wieder voll da zu sein. „In so einer Situation darf man den Gegner nicht wieder hochkommen lassen“, sagte Thiele. Aber die Probleme scheinen noch weit tiefer zu liegen.

In der Summe einfach zu viel“

Die Hinrunde in der 3. Liga West ist für die SFA-Männer nicht minder frustrierend zu Ende gegangen. Nach dem 1:3 (25:16, 18:25, 24:26, 24:26) im Spitzenspiel gegen den FCJ Köln sind sie die Tabellenführung wieder los, es war die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen. „Kleinigkeiten“, sagte Trainer Erik Maul, hätten den Ausschlag gegeben. „Es wäre mehr drin gewesen, aber wenn man es resümiert, kann man zufrieden sein. Es war ein qualitativ hochwertiges Spiel, das gut anzusehen war.“

Im ersten und vierten Satz konnten die Gastgeber über ihre Aufschläge noch konstant Druck aufbauen, im zweiten Durchgang leisteten sie sich bei der Spieleröffnung allerdings acht direkte Fehler. Und in den beiden entscheidenden Sätzen drei und vier hatten die SFA jeweils mit fünf Punkten geführt, leichtsinnige Fehler brachten die Rheinländer aber wieder zurück ins Spiel. „Da haben wir in jedem einzelnen Element zwei, drei Fehler gemacht, das ist in der Summe einfach zu viel“, sagte Maul.

Die aber vielleicht wichtigste Erkenntnis: Nach zweieinhalb Wochen Pause ging den SFA die Konstanz ab. „Im Prinzip hat das Spiel gezeigt, dass wir noch mehr trainieren müssen“, sagte Maul. „Wir können es nur besser machen und werden noch eine Schippe drauflegen.“

Titelbild: Eine Wand: Aligses Lena Onnen findet keine Lücke. Foto: Debbie Jayne Kinsey

Quelle: Lokalbeilage von HAZ und NP am 10.01.2022, von Christoph Hage, Titelfoto von Debbie Jayne Kinsey (Pressefoto)

Update zum Pressebericht: Durch den Sieg im Sonntagsspiel von TSC Gievenbeck gegen Hürth, ist auch der TSC noch an den SFA-Männern vorbeigezogen, so dass diese nun sogar auf den 4. Platz runtergerutscht sind. 

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