Aligses Volleyballer gegen Ammerland erfolgreich – „In Delbrück wird ’s nun doppelt schwierig“
Das war wieder nichts für schwache Nerven, was die Drittligavolleyballer der Sportfreunde Aligse ihren Fans am vergangenen Samstag in der Sporthalle Schlesische Straße beim Spiel gegen den Aufsteiger VSG Ammerland boten, ein Alfred Hitchcock hätte sicher an der Dramaturgie des Spiels seine helle Freude gehabt!
Mit 2:0 Sätzen, die mit 25:17 und 25:22 recht sicher heraus gespielt waren, führten die Aligser Gallier bereits, und auch im dritten Satz lagen die Hausherren zunächst in Führung, so dass die gut 100 Zuschauer auf der Tribüne wieder mit einem glatten 3:0 Erfolg ihres Teams rechneten. Doch führt so eine sicher erscheinende Führung beim Volleyball oft zu nachlassender Konzentration und damit zu Fehlern, die den Gegner wieder ins Spiel bringen. So auch an diesem Abend, denn die von Gästetrainer Torsten Busch hervorragend eingestellten Ammerländer egalisierten in den beiden Folgesätzen jeweils Rückstände und stellten mit 21:25 und 22:25 den Satzausgleich her. Insbesondere Diagonalangreifer Silas Gerdes, wurde von VSG-Zuspieler Jannis Jargow immer wieder gekonnt in Schlagposition gebracht und stellte die Aligser Abwehr in Block und Feld vor unlösbare Aufgaben.
Damit musste die Entscheidung im Tiebreak fallen, in dem die Gallier erneut den besseren Start hatten und mit 2:0 führten. Ammerland aber hielt vehement dagegen und drehte erneut den Rückstand in eine eigene Führung, die die Aligser zunächst nicht wieder aufholen konnten und stets um ein, zwei Punkte zurücklagen.
Doch wieder einmal zeigte sich, wie wichtig Unterstützung von den Rängen sein kann. Angetrieben vom Publikum, das seine Mannschaft nun enthusiastisch mit Sprechchören, Klatschpappen und Trommeln anfeuerte, konnten die Gallier endlich zum 13:13 ausgleichen, um anschließend mit Lukas Wittenhorst am Aufschlag doch noch zum umjubelten 15:13-Satzgewinn und damit zum vierten Sieg im vierten Spiel zu kommen.
Den Schlusspunkt setzte dabei Außenangreifer Bastiaan Göppert, der nach seiner Schulter-OP erstmals wieder auf dem Spielfeld stand und mit einem Block den Siegpunkt für seine Gallier sicherte. Aligses Ex-Libero Timo Hahn gratulierte anschließend Silas Gerdes (VSG) und Steffen Barklage (SFA), die von den Trainern als MVP (Most Valuable Player) ausgewählt worden waren und überreichte die entsprechenden Plaketten.
An diesem Samstag müssen die Aligser bereits um 18 Uhr beim Tabellenzweiten DJK Delbrück in der dortigen Dreifachsporthalle antreten. Diese Spielstätte gehört offensichtlich nicht zu ihren Lieblingshallen, denn bisher konnten die Gallier dort noch nicht einen Sieg erringen. Erstmalig kreuzte sich der Weg der beiden Vereine in der Saison 2014/15, seither traf man zehnmal aufeinander, wobei nur in den drei Heimspielen in der 2. Bundesliga das Aligser Team als Sieger vom Platz gehen konnte – zuletzt gelang dies am 25 Februar 2017. Sogar noch weiter zurück liegt ein Satzgewinn der Gallier in Delbrück, den gab es nämlich – da aber sogar in doppelter Form – im November 2015 bei der 2:3- Auswärtsniederlage, die ihnen zumindest einen Punkt bescherte.
Ob es dieses Mal endlich für den ersten Sieg in Delbrück reichen wird, ist fraglich, denn wer von den Galliern auflaufen kann, ist noch nicht klar. Neben Arne Tyedmers (Nasenbeinbruch) sind auf jeden Fall Bastiaan Göppert (privat verhindert) und Roman Kammer (Urlaub) nicht dabei. Fragezeichen stehen zudem hinter dem Einsatz von Robin Remmers, Daniel Bremmer und Benjamin Klink, die in der Woche angeschlagen waren, sowie von Lukas Wittenhorst, der sich beim Training einen Schneidezahn abgebrochen hat. Das Spiel kann unter https://dvv.sams-ticker.de im Liveticker verfolgt werden.
Titelbild: Weiter ungeschlagen: Aligses Gallier jubeln nach dem schwer erkämpften Sieg. Foto: Christian Rauhut / SFA
Quelle: marktspiegel-verlag.de am 20.Oktober 2022, von Gabriele Gosewisch – Textvorlage von Christian Rauhut
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Kein Ruhekissen, aber etliche pausieren – SF Aligse treten bei ebenfalls noch ungeschlagener DJK Delbrück an / Wittenhorst verletzt
Volleyball. Kommt ein Mann zum Arzt – und hält einen Zahn in der Hand … Für Lukas Wittenhorst war eine der Trainingseinheiten in dieser Woche alles andere als angenehm. Während sich bei den Sportfreunden Aligse eine kleine Erkältungswelle breitmachte, hat es ihren Diagonalspieler in der Vorbereitung auf das Topduell der 3. Liga West bei der DJK Delbrück (heutiger Sonnabend, 18 Uhr) noch schlimmer erwischt. Bei einer Abwehraktion prallte Wittenhorst so unglücklich mit dem Gesicht auf den Hallenboden, dass es ihm einen Zahn ausschlug. Der nächste Notfall bei den SFA.
Sportlich sorgt die noch junge Saison für Freudestrahlen in Aligse, doch genauso wie von seinen Konkurrenten in der Tabelle wird der Spitzenreiter momentan auch vom Verletzungspech verfolgt. Vor zwei Wochen hatte Arne Tyedmers im Spiel in Braunschweig unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Knie seines Teamkollegen Adrian Quistorff gemacht und wurde mit gebrochener Nase ins Krankenhaus gebracht. Immerhin, die Operation verlief gut, Tyedmers’ Genesung macht Fortschritte. Gleiches erhoffen sich die Sportfreunde jetzt bei Wittenhorst.
Denn auch bei den ebenso noch ungeschlagenen Delbrückern können die SFA wieder nicht mit voller Besetzung antreten. Zwar gehört Quistorff, zuletzt beim umkämpften 3:2-Sieg gegen die VSG Ammerland privat verhindert, gegen den Vizemeister der vergangenen Spielzeit wieder zum Aufgebot. Neben Roman Kammer (Urlaub) steht jedoch auch Bastiaan Göppert nicht zur Verfügung, zumindest ist er längst noch nicht voll einsatzfähig. Am vergangenen Wochenende war Göppert erst zum Schluss in die Partie gekommen, um den Block zu verstärken, und hatte prompt den letzten Punkt geholt. Sein kurzer Einsatz sei indes „das höchste der Gefühle“ gewesen, so Kapitän Marten Ahlborn. Göppert solle seine operierte Schulter noch schonen.
Ahlborn reist mit seiner Mannschaft heute denn auch vorsichtig optimistisch in den Kreis Paderborn. „Ich sehe die DJK in der Favoritenrolle“, sagt er. Vor allem die „starke Verbindung zwischen Zuspiel und Außenangriff“ hat der Aligser Kapitän als das ausgemacht, was es beim Gegner zu beachten gelte. Bei einem Spiel weniger sind die Delbrücker ebenso bislang stets siegreich gewesen; wie die Gallier mussten aber auch sie zuletzt in Oldenburg erstmals einen Punkt abgeben.
Mit den schon elf gesammelten Zählern nach vier Partien dürfte es sich für die Aligser beim Vergleich zwischen dem Zweiten und dem Ersten gleichwohl einigermaßen beruhigt aufspielen lassen. Bereits vor ihrem abschließenden Hinspiel in der Vorrunde sieht es vielversprechend aus für den Sprung in die anvisierte Aufstiegsrunde. Von einem Ruhekissen will Ahlborn aber nichts hören. „Wir sollten uns jetzt nicht ausruhen“, betont er. „Wir müssen schon noch weiter konzentriert sein. Zwei Siege müssen noch her.“