LEHRTE (r/gg). Am Samstag, 9. März, gibt es für die Volleyballfans in Lehrte noch einmal ein doppeltes Volleyballvergnügen, denn sowohl die Zweitligadamen, als auch die Drittligaherren der Sportfreunde Aligse bestreiten in der Sporthalle in der Schlesischen Straße ein Heimspiel. Den Auftakt machen dabei bereits um 15 Uhr erneut die Damen von Trainer Michael Meyer im Spiel gegen den Tabellendritten DSHS Snow Trex Köln. Die Abstiegssorgen der Aligser Damen sind in den in den vergangenen Wochen nicht geringer geworden. Zwar wurde das gesteckte Ziel von mindestens sechs Punkten aus den drei Spielen gegen Bad Laer, Dingden und VT Hamburg mit sieben Zählern sogar übertroffen, doch änderte dies nichts am vorletzten Tabellenplatz, da auch andere Teams in der Abstiegszone Siege verzeichneten und überdies Aligses Gallierinnen in den anschließenden Auswärtsbegegnungen in Leverkusen und am vergangenen Wochenende bei Rotation Prenzlauer Berg (RPB) Berlin nicht punkten konnten.
Insbesondere aus dem Spiel gegen RPB hatte man sich Zählbares erhofft, da die Berlinerinnen selbst noch zum Kreis der abstiegsgefährdeten Mannschaften zählten. Nach druckvollen und souveränen Start im sogenannten Sechs-Punkte-Spiel sicherten sich Aligses Damen denn auch den ersten Satz mit 25:19 Punkten. Auch im zweiten Satz bestand die Chance zum Satzgewinn, doch durch eine Reihe von Eigenfehlern ließ man die Gastgeberinnen zurück in das Spiel kommen und hatte diesmal mit 19:25 das Nachsehen. Nach einer schnellen 4:0 Auftaktführung im dritten Satz durch Lea Frackmann am Aufschlag, zog RPB wieder gleich. Kein Team konnte sich anschließend einen Vorsprung herausarbeiten, bei den technischen Auszeiten bei Punkt 8 und 16 hatten aber jeweils die SFA-Damen die Nase vorn. Dies blieb auch so bis in die Endphase des Satzes, in der dann erneut leichte Fehler die Heimmannschaft auf die Siegerstraße zum 25:22 Satzgewinn brachten. Der vierte Satz begann mit einem klassischen Fehlstart für Aligse, denn schnell lag man mit 6:12, beziehungsweise 7:13 Punkten deutlich zurück und Satz und Spiel schienen damit bereits entschieden. Doch mit enormer Willensstärke und viel Einsatz stemmten sich die Gallierinnen gegen die Niederlage und konnten nach kleineren Aufschlagserien schließlich beim 18. Punkt ausgleichen. RBP konterte jedoch und hatte beim Stand von 24:22 den ersten Satz- und Matchball. Nach erneuten Ausgleich wehrten die SFA-Frauen noch weitere vier Matchbälle ab, erspielten sich bei 28:27 selbst einen Satzball und mussten sich schließlich doch mit 28:30 Punkten in die bittere Niederlage fügen. Mit 18 Punkten bekleidet das Aligser Team damit weiterhin einen Abstiegsplatz. Den ersten Nichtabstiegsplatz belegt zur Zeit mit 23 Punkten der BBSC Berlin, der allerdings auch schon ein Spiel mehr als die Gallierinnen ausgetragen hat. „Wir haben noch fünf Spiele zu absolvieren, 15 Punkte sind noch zu vergeben, wir bleiben zuversichtlich, die 2.Bundesliga zu halten“, kommentiert Aligses Trainer Michi Meyer die Situation. Dabei geht es allerdings fast nur noch gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte, gegen die nun der ein oder andere Überraschungscoup gelingen soll.
Den Auftakt macht dabei am kommenden Samstag der Vorjahresmeister DSHS Snow Trex Köln, der aktuell mit Bayer Leverkusen um den zweiten Tabellenplatz kämpft. Gegen die erfahrenen Rheinländerinnen sollen Aligses Frauen „einfach drauflos spielen, wir haben nicht zu verlieren,“ so Michi Meyer. Das hat schon in der Hinrunde ganz gut geklappt, denn da zwang sein Team den hohen Favoriten in dessen Halle in den Tiebreak und erspielte sich einen unerwarteten Punkt. Der Trainer hätte sicher nichts dagegen, wenn es auch diesmal so kommen würde. Die Zuschauer dürfen sich auf jeden Fall auf einen hochkarätigen Gegner und attraktiven Damenvolleyball freuen.
Leichter sollte im Abendspiel um 20 Uhr dagegen die Aufgabe für die Aligser Herren sein, die in der Drittligabegegnung gegen den Tabellenletzten MTV Hildesheim, der bereits als Absteiger sicher feststeht, antreten müssen. Aligses Trainer Christian Franz hat gegen Saisonende allerdings aufgrund mehrerer Verletzungen nur noch einen dezimierten Mannschaftskader zur Verfügung. Zum Langzeitverletzten Erik Maul, der nach überstandenen Bänderriss erst wieder im Lauftraining ist, gesellen sich neben Mittelblocker Steffen Barklage (Adduktorenprobleme), nun auch noch Zuspieler und Mannschaftskapitän Marten Ahlborn und Libero Alexander Franz (Fußverletzung). So war vor dem Auswärtsspiel am vergangenen Wochenende bei ART Düsseldorf nicht unbedingt ein Sieg zu erwarten. Auf der wichtigen Zuspielerposition vertraute der Tainer dem erst 19-jährigen Robin Battermann, der seine Sache großartig machte. Mit überlegtem Zuspiel und druckvollen Aufschlagserien ließ er den Gegner wiederholt keine Chance und konsterniert dastehen. Er avancierte so zum wertvollsten Spieler des Teams an diesem Abend. Mit guten Aufschlägen und einer sehr überzeugenden Annahmeleistung erkämpften sich die Gallier den ersten Satz mit 26:24 knapp und auch mit ein bisschen Glück. Wegen leichter Schwächen in der Annahme und ein paar nicht ganz überlegten Aktion im Angriff geht der zweite Satz mit 21:25 anschließend verloren. Dominantes Spielen, toller Teamgeist und furiose Abwehrleistungen des Annahmeriegels mit Stefan Urbanek, Ruben Peters und Maik Böske sind die Garanten für die 2:1 Satzführung der Gallier nach dem dritten Satz, den sie mit 25:15 klar für sich entscheiden können. Und diese überragende Spielleistung sollte sich dann auch im vierten Satz fortsetzen. Die Gastgeber von ART Düsseldorf fanden keine Gegenmittel mehr und konnten die Aligser Angriffe nicht mehr stoppen. Mit sehr viel Druck im Aufschlag durch Robin Battermann, Patrick Schön und Marc Rothbarth, der auch den Matchball zum 25:16 im gegnerischen Feld versenkte, gelang ein überaus verdienter Sieg.
Die Gallier haben damit ihren siebten Tabellenplatz weiter festigen können. Der Abstand zu den Abstiegsplätzen beträgt nun fünf Punkte, wobei die SFA-Mannen noch ein Spiel weniger als die Mannschaften auf den Abstiegsplätzen ausgetragen haben. Die Mannschaft scheint inzwischen so gefestigt, dass sie sich auch von den personellen Widrigkeiten dieser Saison nicht aus der Bahn werfen lässt und die Nachwuchsspieler wie Robin Battermann oder Lasse Barklage durchaus bereit und in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen. Im nun anstehenden Spiel gegen den MTV Hildesheim, der aus den bisherigen 18 Spielen lediglich drei Punkte erzielen konnte, sollte auf jeden Fall ein Sieg zu erwarten sein, so dass man anschließend den restlichen vier Spielen dieser Saison beruhigt entgegensehen kann – so der Bericht von Christian Rauhut von den Sportfreunden Aligse.
Bildunterschrift Titelfoto: Aligses Frauen halten auch in schwieriger Tabellensituation zusammen. – Foto: Börge Albers
Quelle: www.marktspiegel-verlag.de – eingestellt am 04.03.2019 v. Gabriele Gosewisch, im Druck erschienen am 06.03.2019 (Ausgabe „Lehrter Nachrichten“), Textvorlage: Christian Rauhut