Aligses Herren ohne Punktgewinn in Delbrück – Frauen erarbeiten sich Heimsieg mit großem Willen

LEHRTE (r/gg). Dem 3:2-Heimsieg gegen das starke Team des TV Hörde wollten Aligses Volleyballherren am vergangenen Samstag beim Zweitligaabsteiger DJK Delbrück einen weiteren Sieg folgen lassen und so zur Spitzengruppe in der Tabelle der Dritten Liga West aufzuschließen. Nachdem sich jedoch mit Ruben Peters, Bastiaan Göppert und Marc Rothbarth gleich drei Leistungsträger mit Erkältungen abmelden mussten und zudem auch Routinier Roman Kammer verletzt ausfiel, waren die Trainer Maik Böske und Christian Franz gezwungen, ihre Startformation umzubauen und verstärkt auf die jüngeren Spieler zu setzen. Die Mannschaft hatte dann jedoch speziell im ersten Satz große Mühe mit der Annahme der gut geschlagenen Delbrücker Angaben, so dass ein konstruktiver Angriffsaufbau auf Aligser Seite nur selten zu Stande kam. Konnte dann doch einmal der meist gut stehende Delbrücker Block überwunden werden, so wurden die Bälle meist von der aufmerksamen und gut aufgelegten Feldabwehr der Gastgeber entschäft. Schnell hatten die Gallier diesen Satz mit 25:13 verloren. Nach einigen Spielerwechseln zu den Folgesätzen kehrte etwas mehr Ruhe und Stabilität in das Spiel der Gallier ein, die nun die Sätze auch länger offen halten konnten, doch setzte sich Delbrück ab Mitte beider Sätze ab und entschied auch diese mit 25:19 und 25:21 zum glatten 3:0-Erfolg für sich. Als wertvollster Spieler (MVP) auf Aligser Seite wurde Mittelblocker Steffen Barklage von Delbrücks Trainer ausgezeichnet. „Das waren ein paar Ausfälle zu viel“, konstantierte Coach Christian Franz, „die waren nicht so einfach zu kompensieren. Zudem haben wir anscheinend auch ein Problem mit frühen Anfangszeiten – dieses Mal war es 18 Uhr – das ist einfach nicht unser Rhythmus und wir kommen dann schwer in das Spiel.“
Dieses Problem sollte sich zumindest an den beiden kommenden Samstagen nicht ergeben, denn an diesen tragen die Sportfreunde Heimspiele aus – und die beginnen in Lehrte ja bekanntlich erst um 20 Uhr. Gegner am kommenden Wochenende werden die Solingen Volleys sein, die bereits schon etwas abgeschlagen punktlos nach sechs Spielen auf dem letzten Tabellenplatz stehen. Die Klingenstädter spielten in der vergangenen Saison eine gute Rolle in der Liga und belegten – hinter den Sportfreunden – den fünften Platz in der Abschlusstabelle. Das Solinger Team hat gegenüber der Vorsaison einen kräftigen personellen Aderlass hinnehmen müssen und wurde vorwiegend mit jungen „Eigengewächsen“ aus dem Solinger Oberligateam aufgefüllt, die mit dem Spielniveau der Dritten Liga noch ihre Probleme haben. „Wir werden den Gegner deshalb jedoch nicht unterschätzen“, sagt Christian Franz, der nicht nur wieder einen nahezu vollständigen Kader, sondern von seiner Mannschaft denn auch eine konzentrierte Leistung und einen klaren Sieg erwartet. Spielbeginn in der Schlesischen Straße ist um 20 Uhr, die Abendkasse öffnet eine Stunde früher.
Etwas länger werden dagegen wohl noch die Damen der Sportfreunde mit personellen Problemen improvisieren müssen, denn die Liste der langwierigen Ausfälle ist mit Brigitte Schreiner, Katharina Büker, Anne Schiller und nun auch Inga Thiele noch lang. Beim Heimspiel am vergangenen Sonntag stießen daher Anna-Lena Wilzewski und Marlene Dannemann aus dem Verbandsligateam der Sportfreunde, sowie Anna Wübbena, vom Regionaligisten SC Langenhagen mit einem Zweitspielrecht ausgestattet, zum Team dazu. Aber Aligses Frauen zeigten in der Begegnung gegen den TV Hörde am vergangenen Sonntag wieder einmal, dass sie willens und fähig sind, auch mit widrigen Situationen zurecht zu kommen. Zwar ging es etwas holprig in den ersten Satz hinein, in dem sich die Hörder Mädchen mehrfach kleine Führungen erarbeiteten, die Aligses „Red Girls“ jedoch mit hohen körperlichen Einsatz und cleveren Angriffszügen immer wieder egalisieren konnten. Heiß umkämpft auch die Satzentscheidung, die mit 28:30 dann doch an das Gästeteam ging. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem unbändigen Siegeswillen ausgestattet, zeigten die Aligserinnen anschließend eindrucksvoll, dass sie in „ihrem Wohnzimmer“, der Sporthalle Schlesischen Straße, nicht gewillt sind, ein Spiel aus der Hand zu geben. Egal, ob strittige Entscheidungen des Schiedsrichters oder gelungene Angriffe des Gegners, das Team um Zuspielerin Lea Frackmann, die anschließend zur MVP gewählt wurde, ließ sich nicht aus der Bahn werfen. Mit 25:18, 25:18 und 25:19 wurden die Hörder Damen so in ihre Schranken gewiesen und ein wichtiger 3:1-Sieg gefeiert, der das Team der Trainer Holger Banko und Matthias Raschke in der Tabelle mit 12 Punkten aus sechs Spielen auf den fünften Platz klettern lässt. Banko konstantierte denn auch zufrieden: „Es macht einfach Spaß, zuzusehen, wie das Team auch in dieser Situation die Ruhe bewahrt. Heute war wieder einmal die bessere Moral, der größere Siegeswille der Vater des Erfolges.“ Für seine Damen stehen an den kommenden beiden Wochenenden Auswärtsspiele gegen Gegner aus dem Tabellenkeller auf dem Programm, aus denen natürlich weitere Punkte geholt werden sollen. An diesem Samstag muss man um 19 Uhr bei der zweiten Vertretung des FCJ Köln antreten, die bisher neun Punkte aus sieben Spielen gesammelt hat. Nachdem die Gastgeberinnen am vergangenen Wochenende beim TV Cloppenburg, der auf dem ersten Abstiegsplatz steht, mit 3:1 verloren, sind die Junkersdorferinnen selbst der Abstiegszone bedrohlich nahe gekommen. Aligses Team muss somit mit einem hart fightenden Gastgeber rechnen. Kann man die Einstellung und den Spannungsbogen aus dem Sieg gegen Hörde auch nach Köln transportieren, sollte es dort jedoch mit einem weiteren Aligser Sieg klappen – so der Bericht von Christian Rauhut von den Sportfreunden Aligse.

Bildunterschrift: Auf den Block kommt es an: Moritz Viemann (10) und Steffen Barlage (5) wehren gemeinsam den gegnerischen Angriff ab. Libero Adrian Quistorff (7), Ruben Peters (6) und Robin Battermann (11) brauchen nicht einzugreifen.
Quelle: www.marktspiegel-verlag.de , eingestellt von Gabriele Gosewisch am 04.11.2019 – Textvorlage: Christian Rauhut, Foto: Börge Albers
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