Wieder kein Aligser Doppelsieg in der 3. Liga West: Bei den Frauen platzt der Knoten, die Männer leisten sich in Aachen einen Ausrutscher
Volleyball. Die Gefühlslage nach den Spieltagen in der 3. Liga West bleibt bei den SF Aligse höchst gemischt: Während die Frauen mit dem 3:1 (25:22, 25:19: 21:25, 25:21) im dritten Saisonspiel ihren ersten Sieg einfuhren, gab es für die Männer mit dem 1:3 (16:25, 25:20, 23:25, 22:25) beim PTSV Aachen einen ersten kleineren Rückschlag.
Gewohnt blumig fiel der Rückblick bei Harald Thiele aus. In Ilten gäbe es ein stillgelegtes Kalibergwerk, das 1140 Meter tief sei, sagte der Trainer der Aligser Frauen. „Bis da runter ist der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist.“ Was nicht anderes heißt, als dass die Anspannung nach den beiden Auftaktniederlagen nicht größer hätte sein können. Beim Aufsteiger schwammen sich die Aligserinnen frei. „Wir haben das Ziel erreicht, was wir erreichen wollten“, sagte Thiele, „haben in der Crunchtime zum Ende der Sätze hin zugelegt.“
Von Beginn unterliefen den Gästen weniger Fehler. Sie besannen sich auf ihre Stärken, standen besser in der Annahme und ließen sich auch von kleineren Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen. „Es war kein schönes Spiel, egal. Wir haben durchgehalten, sind nicht eingebrochen und haben im großen Treppenhaus wieder eine Stufe nach oben geschafft“, sagte Thiele.
Die ersten drei Sätze waren lange Zeit umkämpft, wogten hin und her. Lagen die Aligserinnen Mitte der ersten beiden Durchgänge noch zurück, schien es, als würden sie zum Ende hin einen Schalter umlegen. Von der Ohnmacht, die sich noch in der Vorwoche eingeschlichen hatte, war nichts mehr zu spüren. Im dritten Abschnitt kämpften sich die SFA nach einem anfänglichen 1:5- und 2:7-Rückstand wieder heran, ehe sie sich beim Stand von 20:22 vergeblich mühten.
Den entscheidenden vierten Abschnitt dominierten die Aligserinnen hingegen von Beginn an. Und als Thiele beim Stand von 12:12 auch noch Annika Hein für Katharina Büker einwechselte und dieser zwei erfolgreiche Aufschläge in Folge gelangen, „kehrte der Glaube an den Sieg zurück“ (Thiele). Nach etwas weniger als zwei Stunden führte ein technischer VCO-Fehler zum 96. Aligser Punkt. Thiele riss beide Arme gen Hallendecke und sang wenig später mit seinem Team: „Hier regieren die SFA.“
Den Jubel auf der anderen Seite des Netzes mussten die Aligser Männer nach 105 Minuten in Aachen aushalten. Ihr Trainer war in der Nachbetrachtung hin- und hergerissen. „Man darf selbstbewusst sein, aber man darf sich selbst nicht überschätzen“, sagte Erik Maul. „Wir haben die Sätze zwei bis vier dominiert, aber in der Crunchtime war es so, als wenn jemand den Schalter umgelegt hätte. Was ich nach letzter Woche nicht ganz nachvollziehen kann.“
Über den ersten Durchgang hüllte er den Mantel des Schweigens. Dort habe man gemerkt, dass die Beine nach der mehr als vierstündigen Anfahrt schwer gewesen seien. Die Aligser konnten allerdings schnell wieder ausgleichen, lagen auch im dritten (11:8) und vierten Abschnitt (19:16) lange Zeit in Führung, um zum Ende hin wieder einzubrechen. „Vom Ergebnis her ist das ärgerlich“, sagte Maul. „Ich habe gesagt, dass wir Erster bleiben wollen, aber nicht, dass wir ungeschlagen bleiben.“ Nach der Partie in Aachen habe sich aber offenbar ein weiteres Team in den Kreis der Titelkandidaten gespielt.
Titelbild: Das Lächeln ist zurück: Den Frauen den SF Aligse gelingt mit dem 3:1 in Osnabrück im vierten Saisonspiel ihr erster Saisonsieg. Foto: privat/SFA
Quelle: Regionalteil Lehrte/Sehnde der HAZ und NP vom 21.09.2020, von Christoph Hage
… so schreibt die Neue Osnabrücker Zeitung am 21.09.2020 über das Damenspiel:
„Hätten Punkte mitnehmen können“ … Aufsteiger VC Osnabrück verlor die Heimpremiere gegen SF Aligse mit 1:3.
„Es ist ärgerlich, denn wir hätten tatsächlich Punkte mitnehmen können“, sagte VCO-Trainer Gunnar Kraus nach dem 1:3 (22:25, 19:25, 25:21, 21:25) im ersten Heimspiel der Saison. Nach der Niederlage in Münster war alles angerichtet für den Aufsteiger. Dank Hygienekonzept waren 200 zugelassene Zuschauer in der Schlosswallhalle und ein nach zwei Niederlagen zum Start angeschlagener Gast aus Aligse. Dass sein Team dem Favoriten aus dem Raum Hannover aber einiges abverlangte, war auch Kraus nicht entgangen: „Alles, was gegen Münster nicht so gut geklappt hat, war heute da. Wir wollten von Anfang an Feuer geben, mutig aufschlagen und Druck machen. Das haben die Mädels gut umgesetzt.“
Nach zwei knapp verlorenen Sätzen kämpfte sich der VCO im dritten Satz noch mal in das Match zurück und holte den ersten Satzgewinn in der 3. Liga (25:21). Letztlich zeigten sich die Gäste aus Aligse aber zu abgebrüht.
Spielerin des Spiels auf Osnabrücker Seite wurde Inga Kaschade, die besonders mit ihrem starken Aufschlag überzeugen konnte. „Das ist natürlich schön, aber davon kann ich mir leider nichts kaufen. Ich hätte das Spiel lieber gewonnen“, zeigte sie sich im Anschluss enttäuscht. … Quelle: NOZ vom 21.09.2020, von Fabian Pieper und Finn Determeyer