Volleyball – Dritte Liga West: Pressevorberichte zum Wochenende 06./07. November 2021

Deutlich gezeigter Kampfgeist beeindruckt – Volleyball Dritte Liga, Auswärtsspiel der Damen

Lehrte (r/gg). Eine weite Anreise liegt heute vor Aligses Drittligafrauen, denn die Reise führt in Niedersachsens äußersten Westen, nämlich in die Grafschaft Bentheim, wo die zweite Vertretung des SCU Emlichheim auf sie wartet. Dort soll es nun endlich mit dem ersten Punkten für die Mannschaft von Harald Thiele klappen, die sich am vergangenen Wochenende beim hohen Favoriten USC Münster II zwar teuer verkaufte, aber aus der dort gezeigten guten Leistung noch keinen zählbaren Gewinn verbuchen konnte. Auf die Routine der ehemaligen Erst- und Zweitligaspielerinnen in ihren Reihen aufbauend, dominierten die Münsteranerinnen im ersten Satz. Aligses Annahme hatte nicht immer die notwendige Stabilität um die starken Angriffe zu entschärfen, so dass dieser Satz mit 25:14 recht klar von den Gastgeberinnen gewonnen wurde.

In den Folgesätzen zeigten Aligses Frauen dann jedoch, dass man sie nicht unterschätzen sollte, denn nun lieferten sie den Münsteranerinnen einen packenden Fight. „Wir hatten eigentlich keine Chance, aber das haben die Mädels dann einfach mal vergessen, haben quasi die gallische Streitaxt rausgeholt und viele, viele Punkte gemacht,“ berichtet Thiele. Zur Mitte des zweiten Satzes erkämpfte sich sein Team sogar einen Fünf-Punkte-Vorsprung, den Münster jedoch wieder egalisieren konnte. Zum Satzende setzte sich das USC-Team dann doch noch auf 25:21 ab. Noch härter umkämpft war der dritte Satz, in dem die Führung mehrfach wechselte und keine der beiden Mannschaften sich dabei mehr als einen zwischenzeitlichen 2-Punkte-Vorsprung erarbeiten konnte. Leonie Rothbarth dominierte im Block gegen den Haupt- und Außenangriff der Gegnerinnen, Libera Lena Puppke wehrte stark ab und Mittelangreiferin Dana Lichtendonk ließ mit krachenden Angriffsschlägen den Hallenboden beben. Münsters Trainer, der im ersten Satz auf eine Auszeit verzichtet hatte, war beeindruckt und sah sich wie schon in Satz zwei genötigt, von beiden möglichen Auszeiten Gebrauch zu machen.  Der Satz blieb dennoch bis zum Schluss ausgeglichen und konnte erst in der Verlängerung mit 26:24 von den Gastgeberinnen für sich zum 3:0 Endstand entschieden werden. „Letztlich waren es ein paar kleine Eigenfehler zu viel, die uns um den verdienten Satzgewinn gebracht haben, aber meine Güte, was war das für ein furioser Kampf meiner Mannschaft,“ zog Thiele anschließend den Hut vor seinem Team, in dem Katharina Büker mit der silbernen MVP-Medaille für die wertvollste Spielerin beim unterlegenen Team ausgezeichnet wurde.

Mit dem gleichen Kampfgeist soll nun am heutigen Abend in der Emlichheimer Vechtetalhalle (Spielbeginn 20 Uhr) der erste Saisonsieg eingefahren werden. Die Gastgeberinnen haben ebenfalls noch keinen Erfolg in dieser Saison für sich verbuchen können und steht punktlos da. „Wir wissen ja jetzt, wo die Streitaxt liegt, werden den Zaubertrank aufsetzen und uns nach gallischer Art zum Sieg kämpfen, “ gibt der Trainer das Motto aus. Und auch für die nötige Zufuhr an Kohlehydraten wird gesorgt werden, denn wie immer, wenn das Team in die Grafschaft Bentheim reist, laden die Eltern von Mannschaftskapitänin Lena Onnen, die aus Emlichheim stammt, vor dem Spiel zum gemeinsamen Nudelessen ein. Gute Vorzeichen somit für das Team, bei dem außer den beiden Langzeitverletzten Alena Mehwald und Julika Hoffmann wohl alle Spielerinnen einsatzbereit sein werden.

Herrentrainer Erik Maul schaut nicht nur beim Aufschlag von Maximilian Ströbl optimistisch voraus. (Foto: Moritz Viemann / SFA)

Entspannt zurücklehnen können sich dagegen Aligses Herren an diesem Wochenende, denn sie sind spielfrei, nachdem sie am vorherigen Wochenende gleich zweimal antreten mussten und beide Spiele für sich entscheiden konnten. Trainer Erik Maul war denn schon etwas stolz auf seine Mannschaft, das die weite Auswärtsfahrt vom Samstag nach Hörde gut weggesteckt und den 1:3 Auswärtssieg (15:25 31:29 13:25 15:25) auf der Rückfahrt nur gemäßigt „mit stark angezogener Handbremse“ gefeiert hatte und auch das Heimspiel am Sonntag gegen den TSC Gievenbeck mit 3:1-Sätzen (25:22 19:25 26:24 25:12) für sich entschied. Die goldene MVP-Medaille für den wertvollsten Spieler des Siegerteams erhielt beide Male Aligses Mannschaftskapitän und Zuspieler Marten Ahlborn.

„Um 1 Uhr nachts zu Hause sein und um 12 Uhr mittags dann bereits wieder in die Halle, um für das Heimspiel aufzubauen – das ist sicher nicht ideal, auch wenn durch die Zeitumstellung eine Stunde mehr da war, aber der Rhythmus stimmt ja nicht“ sagte Maul, dessen Stimmbänder durch die Doppelbelastung auch stark strapaziert waren. „Das ist schon eine spezielle Situation, die wir Anfang Februar dann noch einmal in umgekehrter Konstellation haben werden, dann geht es zunächst nach Gievenbeck und am nächsten Tag empfangen wir Hörde zu Hause. Aber jetzt wissen wir zumindest, dass wir mit solchen Situationen umgehen können,“ so der Trainer. Durch die beiden Erfolge haben Aligses Gallier mit elf Punkten nun vorerst die Tabellenführung vor dem PTSV Aachen (neun Punkte) übernommen, der jedoch ein Spiel weniger absolviert hat. Ihre nächste Begegnung bestreiten Aligses Herren dann am kommenden Samstag, 13.November, zu Hause gegen den TVA Hürth – so der Bericht von Christian Rauhut.

Titelbild: Aligses Frauen wollen Gas geben und die ersten Punkte einfahren. (Foto: Sina Spatharakis / SFA)

Quelle: Marktspiegel (Lehrter& Sehnder Nachrichten) vom 06.11.2021, von Gabriele Gosewisch, Textentwurf: Christian Rauhut, Fotos: Sina Spatharakis und Moritz Viemann

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Eine Axt ist das neue Ortsschild – 

Für die Frauen der SF Aligse beginnt die Saison heute in Emlichheim neu

Der neue ständige Begleiter: Beim Aligser Training steht die Axt auch schon mal mitten in der Halle. Foto: Privat

Volleyball. Die Männer der Sportfreunde Aligse, an diesem Wochenende spielfrei, haben das Ortsschild, die Frauen seit zwei Wochen eine handelsübliche Axt. Diese steht beim Training des Drittligisten schon einmal – gut präsentiert – in einem Stück Holz und soll fortan ständiger Begleiter des Teams von Trainer Harald Thiele sein. Auch im nächsten Ausswärtsspiel am heutigen Samstag (20 Uhr) beim SC Union Emlichheim II, bei dem für die Aligserinnen die Saison ja nach drei sieglosen Spielen ohne Satzgewinn neu beginnen soll.

Thiele ist bekannt dafür, seine Ansprachen blumig und in Bilder zu verpacken – aber wie kommt man auf die Idee, eine Axt in ein Stück Holz zu rammen – und was steckt dahinter? „Wir wollen unseren eigenen Fußabdruck hinterlassen im Dickicht der 3. Liga“, sagt der Trainer.

Trainer Harald Thiele  Foto: Michael Plümer

 Und: „Du musst so ein Ding mal in die Hand nehmen, um es warm in der Bude zu haben. Das kannst du wunderbar übertragen auf den Sport.“ Und so fassen die Spielerinnen das Werkzeug vor der Partie an und schwören sich gemeinsam ein. „Nach dem Spiel können sich die Mädels im warmen Auto ausruhen, aber vorher müssen sie etwas dafür tun“, sagt Thiele.

Nach dem Motto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – was bislang nicht so recht funktionieren wollte. 0:3 gegen Ostbevern, 0:3 gegen Bremen und 0:3 in Münster. Immerhin entspannt sich die personelle Situation ein wenig, zehn Spielerinnen werden heute in die Grafschaft Bentheim reisen. „Komfortabel ist etwas anderes, aber das wird anderen Teams auch so gehen“, sagt Thiele unaufgeregt. Und es war ja auch nicht alles schlecht in den ersten drei Saisonspielen. Im dritten Abschnitt in Münster (24:26) waren die SFA drauf und dran, ihren ersten Satzgewinn einzufahren. „An diese Leistung müssen wir anknüpfen und es schneller auf die Platte bekommen“, sagt Thiele. Um im Bild zu bleiben: „Wir müssen gleich die Axt in die Hand nehmen und nicht das Küchenmesser. Knappe Sätze zu gewinnen, das kann man sich verdienen. Und genau das wollen wir in Emlichheim.“

Quelle: Lokalbeilage von HAZ und NP vom 06.11.2021, von Christoph Hage, Fotos: Privat / Michael Plümer (Pressefoto)
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