Geimpft, genesen – gewonnen? – Auch die SFA müssen bei Heimspielen auf 2G umstellen / Männer mit Kampfansage, Frauen richten sich auf Abstiegskampf ein
Volleyball. Die Männer der Sportfreunde Aligse ficht die neue Corona-Verordnung der Region nicht an. „Wir haben eine Impfquote von 100 Prozent“, sagt Trainer Erik Maul. Und doch ist zu befürchten, dass am heutigen Samstag (20 Uhr) zum Heimspiel in der 3. Liga West gegen den TVA Hürth der eine oder andere Zuschauer der Sporthalle an der Schlesischen Straße fernbleiben wird. Auch die SFA müssen auf 2G – also nur noch geimpfte oder genese Personen haben Zutritt – umstellen. „Vorher hatten wir komplett 3G, um einfach niemanden auszuschließen“, sagt Maul, „jetzt wurde uns keine Wahl gelassen.“
Keine Wahl soll auf dem Parkett den Gästen aus Nordrhein-Westfalen gelassen werden. Der Trainer des Spitzenreiters richtet eine Kampfansage an die Konkurrenz. „Wir wollen erstens den ersten Platz verteidigen, zweitens klarmachen, wo wir hinwollen und drittens wissen wir, dass wir uns nur selber schlagen können“, sagt Maul. Ein ungefährdetes 3:0 soll es also sein, nachdem sich die Aligser vor zwei Wochen mit zwei 3:1-Siegen in Hörde und gegen den TSC Gievenbeck in die kurze Pause verabschiedet hatten. „Die hat uns gutgetan, und jetzt können und wollen wir wieder voll durchstarten“, sagt Maul.
Daniel Bremmer befindet sich nach einem Faserriss in der Schulter im Aufbautraining, das Heimspiel kommt allerdings zu früh für ihn. Ruben Peters (Knieprobleme), Moritz Viemann (Bänderriss im Knöchel) und Patrick Korporal (Grippe) werden ebenfalls passen müssen. „Bei Hürth weiß man nie so recht, woran man ist“, sagt Maul. „Aber das ist auf jeden Fall eine Mannschaft, die wir schlagen können und wollen.“
Frauen richten Blick nach unten
Die Männer spielen im Aufstiegskampf also ein gehöriges Wort mit – die Aligser Frauen richten sich auf die Abstiegsrunde in der 3. Liga West ein. „In unserer jetzigen Situation von Aufstieg zu reden, wäre utopisch“, sagt Trainer Harald Thiele. „Man muss auch mal der Wahrheit ins Gesicht sehen: Wir werden in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt kämpfen müssen.“ Bemerkenswerte Worte, nachdem die Aligserinnen mit dem 3:2 in Emlichheim jüngst ihren ersten Saisonsieg gefeiert hatten. Man könnte ja auf die Idee kommen, dass sie nun die Kurve bekommen haben. Dass sie neues Selbstvertrauen getankt haben und das in Worten auch an den Tag legen. Und dass sie morgen um 16 Uhr beim nur einen Punkt besser dastehenden TV Cloppenburg nachlegen wollen. Aber der Trainer verspürt „ein bisschen Unruhe“ in der Magengegend.
„Die hätte ich auch, wenn alle da wären“, sagt Thiele. Jedoch sind nicht alle da, die personellen Probleme ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison – und werden den SFA nach einer durchwachsenen Trainingswoche auch am Wochenende zu schaffen machen. „Fußballer“, sagt Thiele, „haben es leichter mit ihren 25-Mann-Kadern. Da fallen fünf Mann aus und sie gewinnen doch mit 9:0 gegen Liechtenstein. Bei uns ist das ein wenig schwieriger.“
Julika Hoffmann dürfte abermals passen müssen, Inga Thiele bekommt ihre Bronchitis nicht in den Griff, Alena Mehwald hat eigentlich noch Trainingsrückstand – und das sind nur drei Beispiele im lediglich zwölf Spielerinnen umfassenden Kader. „Das ist eine toughe Situation, wir müssen echt zusammenrücken“, sagt der Trainer und erschafft in Anspielung an den neuen ständigen Begleiter der Frauen eine Wortkreation: „Wir müssen axtig sein, damit es kein kalter Winter wird. Wenn jemand fehlt, dann müssen sich die anderen eben noch mehr ins Zeug legen.“ Druck will Thiele damit aber nicht aufbauen: „Ein Sieg in Cloppenburg wäre gut. Wobei, so weit will ich nicht gehen. Punkte mitzunehmen, wäre toll.“
Bildunterschrift: Feiern sie einfach weiter? Im Abstiegskampf dürfte es für die SFA-Frauen auf jeden Punkt ankommen.Foto: Michael Plümer
Quelle: Lokalbeilage von HAZ und NP am 13.11.2021, von Christoph Hage, Foto: Michael Plümer (Pressefoto)
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Aligse empfängt heute TVA Hürth – Volleyball-Heimspiel heute in der Sporthalle Schlesische Straße
Lehrte (r/gg). Nach einem spielfreien Wochenende sind die Volleyballherren der SF Aligse am heutigen Samstag nun wieder gefordert, denn der TVA Hürth Volleyball kommt zur Begegnung in der Dritten Liga West in die Sporthalle Schlesische Straße (Anpfiff 20 Uhr). „Wir haben die Gelegenheit vor den freien Tagen genutzt und einen Trainingsabend zu einer weiteren Teambildenden Maßnahme bei „Schlag Dein Team“ in Hannover umgewandelt,“ erzählt Trainer Erik Maul, „diese Woche haben wir dann wieder dreimal intensiv trainiert.“
Er will mit einer Mannschaft nahtlos da weitermachen, wo sie aufgehört hat und so die nächsten drei Punkte einfahren. Als aktueller Tabellenführer mit elf Punkten aus vier Spielen auf dem Konto fällt den Sportfreunden dabei natürlich die Favoritenrolle zu, zumal das Team aus dem Hürther Ortsteil Fischenich nach drei absolvierten Begegnungen noch immer auf einen Sieg wartet. Aber die „Lachse“ – wie sich das Team in Anspielung auf den Ortsnamen gerne selber nennt – haben in früheren Begegnungen mit Aligses „Galliern“ schon wiederholt unter Beweis gestellt, dass sie zu hervorragenden Leistungen fähig sind. Letzte Saison gab es aufgrund des Corona bedingten Saisonabbruchs allerdings kein Aufeinandertreffen, in der Serie 2019/20 gewannen die Aligser beide Begegnungen. Keine Veränderung gibt es bei der Aligser Verletztenliste, so fehlen Ruben Peters, Daniel Bremmer und Moritz Viemann auch weiterhin. Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter dem Einsatz von Patrick Korporal (bakterieller Infekt). Die Besuchertribüne öffnet um 19 Uhr, der Einlass erfolgt entsprechend der neuen Anordnung nach der 2-G-Regel. In der gesamten Halle (außer am Sitzplatz) gilt zudem weiterhin die Maskenpflicht und die Abstandsregeln sind zu beachten.
Nachdem Aligses Frauen beim Spiel in Münster die „gallische Axt“ zwar schon einmal ausgepackt, aber noch nicht den richtigen Schlag setzen konnten, waren sie am vergangenen Samstag beim SCU Emlichheim II endlich erfolgreich: Nach einem dramatischen und aufopferungsvollen Spiel, in dem sie bereits mit 2:1 Sätzen zurücklagen, hielten sie dem hohen Druck stand und wendeten das Blatt noch zu einem 2:3 Auswärtssieg (25:15 23:25 27:25 22:25 8:15). „Endlich haben sich die Mädchen für ihren Einsatz belohnt und sind als Siegerinnen vom Feld gegangen,“ sagt Trainer Harald Thiel, der angesichts des wechselhaften Spielverlaufs nach eigenen Bekunden „zig Tode“ an der Seitenlinie gestorben war.
Nachdem es im ersten Satz überhaupt nicht für die Aligserinnen laufen wollte und Emlichheim durchgängig die besseren Ideen im Angriff hatte, ging dieser Durchgang recht schnell an die Heimmannschaft. Thiele nahm Wechsel vor und ließ Hanna Viemann nun die Rolle der Zuspielerin übernehmen, was sich sich auszahlte. Die Sätze zwei und drei waren sehr umkämpft, doch konnten die SFA-Frauen leider nur den zweiten für sich entscheiden, während der dritte jedoch zur 2:1 Satzführung wieder an die Union-Spielerinnen ging. Der Druck den nächsten Satz unbedingt gewinnen zu müssen, um nicht weiterhin punktlos dazustehen, war für Aligse nun enorm. Dessen ungeachtet kamen die Gallierinnen nervenstark nun in einen „Flow“ und bestimmten das Spiel, während die Gastgeberinnen, die auch ihren ersten Saisonsieg vor Augen hatten, zunehmend nervös wurden und Aligses Frauen so nach Sätzen ausgleichen konnten. Damit war der Widerstand der Gastgeberinnen endgültig gebrochen, im entscheidenden Tiebreak ließen das Thiele-Team dann auch keine Zweifel mehr aufkommen. Nach einem 6:0 Start aus Aligser Sicht wurden beim Stande von 8:1 die Seiten gewechselt und der Durchgang bald darauf mit 15:8 zum erleichtert bejubelten 2:3- Auswärtssieg vollendet. Ein starkes Spiel machte Libera Alena Mehwald, die nach ihrem beim Fußballspiel erlittenen Unterarmbruch erstmals wieder eingesetzt werden konnte. Als MVP (wertvollste Spielerin) wurde Kapitänin Lena Onnen, die sowohl im Zuspiel, als auch im Außenangriff überzeugte, mit der Goldmedaille ausgezeichnet, die Silbermedaille für die MVP des unterlegenen Teams erhielt Kira Gosink.
Die Erleichterung über den ersten Sieg ist groß und die Spielerinnen sind nun heiß auf die nächsten Spiele, um sich in ihrer Vorrundengruppe vom Tabellenende zu lösen und Boden auf die vorderen Mannschaften gut zu machen. Erste Gelegenheit gibt es hierzu am morgigen Sonntag, wenn die Gallierinnen um 16 Uhr beim TV Cloppenburg antreten werden. Die Gastgeberinnen haben in dieser Saison auch bisher erst ein Spiel gewinnen können und haben nur einen Zähler mehr auf dem Konto als die Aligser Mannschaft. Mit einem Sieg in Cloppenburg können die Gallierinnen also eine weitere Stufe nehmen. Die „gallische Axt“ wird das Team dorthin auf jeden Fall als Glücksbringer begleiten – so der Bericht von Christian Rauhut.