Volleyball: Pressebericht vom 28.03.2022 – Anruf von der Gummiwand / Frauen schlagen Paderborn mit 3:0, Männer siegen mit 3:2

– Volleyball. Beim Ständchen nach dem Spiel hat Harald Thiele mit den Tränen kämpfen müssen. Am Spieltag feierte der Frauen-Trainer der SF Aligse seinen 61. Geburtstag, konnte den 3:0 (27:25, 26:24, 25:11)-Sieg seines Teams in der 3. Liga West gegen den VoR Paderborn aufgrund einer selbstgewählten Quarantäne aber nur am Stream auf dem heimischen Sofa verfolgen. Und so bildeten seine Spielerinnen nach der Partie einen Kreis und riefen ihn an. „Das war ein toller Moment“, sagte Thieles Vertreter, Co-Trainer Christian Franz.

Sieben Spielerinnen waren nach einer verrückten Woche übrig geblieben. Hinzu kamen Lisa Schwieger und Lilly Lüders, die zweieinhalb Stunden zuvor noch mit der vierten Mannschaft in Winsen gespielt hatten. Die Punkte, die sie tags zuvor noch kampflos an Paderborn hatten abgeben müssen, weil kein Ersatztermin gefunden werden konnte, holten sich die SFA in beeindruckender Manier wieder. In der Tabelle der Abstiegsrunde überholten die Aligserinnen ihren Gegner nur 24 Stunden später wieder. „Das ist das Schöne, wenn der Druck des Gewinnenmüssens auf der anderen Seite liegt. Wir haben es geschafft, unser Spiel durchzudrücken, in der Crunchtime der ersten beiden Sätze konnten wir noch mal zulegen und waren vom Kopf her echt reif“, sagte Franz, der die Abwehrarbeit seines Teams mit einer Gummiwand verglich: „Die Mädels haben alles wieder hochgeholt, da ist fast nichts auf den Boden gefallen.“ Ein besseres Geschenk hätten sie ihrem Coach wohl nicht machen können.

Auch die Aligser Männer hatten nach mehreren Corona-Infektionen im Team nur noch sieben Spieler zur Verfügung. Inklusive Spielertrainer Maximilian Ströbl, der den infizierten Coach Erik Maul vertrat – und im zweiten Spiel des Jahres nach 77 Tagen Zwangspause einen 3:2 (25:18, 20:25, 20:25, 25:21, 15:11)-Sieg in der 3. Liga West gegen den PTSV Aachen feierte. Als „Best of the Rest“ bezeichnete der 25-jährige Ströbl sein Team: „Wir haben gesagt, dass es nur zusammen geht, und das haben wir umgesetzt: Jeder hat für jeden alles gegeben.“

Der hohe Aufschlagsdruck, der den SFA zu einem perfekten Start verholfen hatte, ging dem Gastgeber im zweiten und dritten Durchgang allerdings verloren. Sie fanden ihn aber rechtzeitig wieder. „Über außen haben wir nicht viel zugelassen“, analysierte Ströbl. „Wir wussten, dass Aachen starke Mittelblocker hat, weswegen die Aufschläge der Schlüssel waren.“ Zu einem nahezu perfekten Restart und zwei ganz wichtigen Punkten auf dem Weg zum Klassenerhalt. ch

Bildunterschrift: Nach Hause telefonieren: Die Aligser Frauen überbringen via Handy frohe Kunde für Geburtstagskind Harald Thiele. Foto: Privat

Quelle: Lokalbeilage von HAZ und NP am 28.03.2022, von Christoph Hage, Foto: Christian Rauhut/SFA
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