Aligser drehen erfolgreich am Rädchen – Nach hart erkämpftem 3:2-Sieg im Ammerland können SFA nicht mehr von Platz eins verdrängt werden
Volleyball. Die Sportfreunde Aligse kommen wieder in Fahrt. Rechtzeitig vor der letzten Vorrundenpartie, in der es zu Hause gegen die DJK Delbrück am Sonntag (16 Uhr) schon um Punkte für den Aufstieg gehen wird, haben die Gallier nach zuvor zwei Niederlagen in der Dritten Liga West zurück in die Erfolgsspur gefunden und ihren siebten Saisonsieg im neunten Spiel gefeiert. Mit dem 3:2 (18:25, 25:13, 20:25, 25:22, 15:13) bei der VSG Ammerland setzten sie auch gleich ein Ausrufezeichen: Der Tabellenführer der Gruppe 1 knackte in der Bad Zwischenahner Sporthalle eine harte Nuss und sicherte sich damit endgültig Platz eins – der Kampf um die Rückkehr in die 2. Bundesliga kann für die SFA losgehen.
106 Minuten hat es gedauert, bis klar war, dass die Aligser nun auch nicht mehr von der Spitze zu verdrängen sind. „Wir sind froh, dass die Herbstmeisterschaft jetzt fix ist. Das gibt uns ein gutes Gefühl“, sagte Marten Ahlborn nach dem zähen Duell mit der VSG, in dem er selbst nicht mit ans Netz hatte gehen können. Bei dem Kapitän war eine überstanden geglaubte Grippe wieder aufgebrochen, außer Ahlborn und Steffen Barklage (Bänderriss) mussten die Sportfreunde kurzfristig zudem auf Marc Prinzhorn wegen einer Corona-Infektion verzichten. Dafür lief Lukas Wittenhorst einmal mehr zu Höchstform auf. „Momentan ist er unser wichtigster Angreifer“, sagte Ahlborn über seinen Kollegen, der hinterher zum wertvollsten SFA-Spieler gewählt wurde – bereits das vierte Mal in den vergangenen fünf Begegnungen.
Volle Konzentration war auch nötig gegen einen Gegner, der schon vor der Partie zwar die Gewissheit hatte, dass es für ihn ab Mitte Januar nur noch um den Klassenerhalt geht, der nur deshalb aber offenbar dennoch nicht bereit war, kurz vor Weihnachten seinen Gästen etwas zu schenken. Die Ammerländer knüpften nahtlos an ihre gute Leistung im Oktober in Lehrte an, als es ihnen als einzige Mannschaft gelungen war, in der Hinrunde den SFA einen Punkt abzunehmen. Das Spiel der Sportfreunde lief dagegen zu Beginn noch ziemlich unrund, mit 1:7 und 10:20 lagen sie zurück und verloren den ersten Satz.
Am gemeinsamen Nudelessen, zu dem die Familie von SFA-Spieler Robin Remmers die Mannschaft zuvor am Mittag eingeladen hatte, könne das nicht gelegen haben, meinte Ahlborn mit einem Augenzwinkern. „Vier Stunden für die Verdauung sind eigentlich genug Zeit bis Spielbeginn.“
Im zweiten Satz hatte der Primus das Spiel hingegen im Griff. Lediglich zweimal schaffte es die VSG, zwei Ballwechsel in Folge für sich zu entscheiden, ehe ihre Gäste zum Schluss mit einer Fünfpunkteserie diesen Durchgang beendeten und sich danach eine Begegnung entwickelte, die aus Aligser Sicht ein Warm-up für die Aufstiegsrunde war. Es ging hin und her – dass die Ammerländer dennoch zu fünf Satzbällen kommen würden (und den zweiten verwandelten), war im bis dahin engen dritten Abschnitt nicht abzusehen. Die Fortsetzung gab es im vierten Satz, diesmal mit dem besseren Ende für die Sportfreunde, die sich eine zunächst verspielte 11:10-Führung beim 19:18 wieder zurückgeholt hatten und zum 2:2 nach Sätzen ausglichen.
Wie im Hinspiel vor zwei Monaten musste der Tiebreak entscheiden. Und erneut war es knapp: Über ein 3:5, 8:7 und 12:8 gewannen die Aligser den fünften Satz schließlich wieder mit 15:13. „Vielleicht“, sagte Ahlborn, „war der letzte Wille ausschlaggebend. Das eine kleine Rädchen, das sich bei uns mehr gedreht hat.“ Darauf dürfte es auch in der Aufstiegsrunde ankommen, deren Teilnehmer nun feststehen. Neben Aligse, Delbrück und den TSV Giesen Grizzlys II haben sich auch der PTSV Aachen, Brühler TV und FCJ Köln aus der Staffel 2 bereits vor Abschluss der Vorrunde qualifiziert.
Titelbild: Läuft bei ihm: Lukas Wittenhorst (am Ball, hier in einer Aktion aus dem Hinspiel gegen die VSG Ammerland) wird zum vierten Mal in den vergangenen fünf Begegnungen zum wertvollsten Aligser gewählt. Kollege Robin Remmers (rechts) schaut gewissermaßen zu ihm auf. Foto: Jan Günther
Quelle: Anzeiger Lehrte in HAZ und NP am 12.. Dezember 2022, von Dirk Herrmann – Titelfbild von Jan Kühn (Pressefoto)
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-