Volleyball. Es sollte ein verheißungsvoller Abschluss werden, ein Fingerzeig für die Mitte Januar beginnende Aufstiegsrunde in der 3. Liga West. Stattdessen mussten die Sportfreunde Aligse im letzten Spiel des Jahres eine fette Kröte schlucken, die sie sich teilweise selbst aufgetischt haben.
Die Mannschaft, die lange Zeit das Maß der Dinge gewesen ist in ihrer Vorrundengruppe 1, verabschiedete sich vor heimischem Publikum mit einer Leistung in die nun anstehende vierwöchige Pause, die unter dem Strich enttäuschend war. Die Begegnung mit der DJK Delbrück dauerte nur etwas mehr als eine Stunde und endete mit einer 0:3 (16:25, 20:25, 21:25)-Pleite für den Tabellenführer, der damit nun drei seiner letzten vier Partien verloren hat und erstmals in dieser Spielzeit keinen Satz für sich entscheiden konnte.
„In allen Elementen schwächer“
Bei der Ursachenforschung zum misslungenen Auftritt in der Sporthalle Lehrte-Mitte unternahm Marten Ahlborn erst gar nicht den Versuch, das klare Ergebnis irgendwie schönzureden. Die Delbrücker seien zwar „ähnlich stark wie im Hinspiel“ gewesen, sagte der Kapitän, dessen SFA-Team im Oktober beim Klub aus dem Kreis Paderborn mit 3:1 gewonnen hatte. „Diesmal waren sie aber auch dominant, weil wir in allen Elementen bis auf ein paar kurze Phasen schwächer gewesen sind.“
Nicht als Erster in Aufstiegsrunde
Vor dem Hintergrund, dass die Resultate aus den direkten Vergleichen mit in die Aufstiegsrunde einfließen, ist das ärgerlich: Die ebenso dafür qualifizierte DJK nimmt jetzt sieben Punkte mit, gefolgt vom PTSV Aachen (Vorrundensieger in der Staffel 2), FCJ Köln, den Aligsern und Brühler TV mit jeweils sechs sowie den TSV Giesen Grizzlys II mit fünf Zählern.
Die rund 120 Zuschauer, die sich trotz der Übertragung des zeitgleich angepfiffenen Finales um die Fußball-Weltmeisterschaft auf den Weg in die Halle an der Schlesischen Straße gemacht hatten, sahen ein Aligser Volleyballteam, das wie schon eine Woche zuvor beim schwer erkämpften 3:2-Erfolg bei der VSG Ammerland erneut Anlaufschwierigkeiten hatte.
Mit mehreren kleinen Punkteserien im ersten Durchgang setzten sich die Gäste kontinuierlich ab und erarbeiteten sich gleich neun Satzbälle. Da machte sich bei den Sportfreunden bereits das Fehlen von Steffen Barklage (Bänderriss) und Lukas Wittenhorst (Urlaub) bemerkbar. „Den Ausfall unserer beiden Hauptangreifer haben wir nicht auffangen können“, sagte Ahlborn. „Gerade auf Lukas hat in den vergangenen Spielen vielleicht etwas zu viel Last gelegen.“
Peters überzeugt diagonal
Gelegenheiten, dem Spiel eine Wende zu geben, boten sich den Sportfreunden trotzdem – vor allem dank Ruben Peters. Der Außenangreifer kam auf ungewohnter Position als Diagonalspieler zum Einsatz und hatte viele gute Aktionen – vorausgesetzt, dass bei den Aligsern die Annahme gut funktionierte, um anschließend Peters erfolgversprechend in Szene setzen zu können. Druckvolle Aufschläge von Maximilian Ströbl und Ahlborn, die dem SFA-Team wieder etwas Oberwasser gaben, ließen zwischenzeitlich ebenso Zweifel am vierten Delbrücker Sieg in Folge aufkommen.
Im zweiten Satz lag der Spitzenreiter mit 16:13 in Führung und im dritten Abschnitt mit 16:15. Doch die guten Phasen hielten meistens nicht allzu lange an, es fehlte die Konstanz. Nach 71 Minuten war Schluss und die DJK hatte drei Punkte mehr im Aufstiegskampf.
Obacht auf der Piste!
Darauf, hinterher als wertvollster Aligser Spieler (MVP) ausgezeichnet worden zu sein, mochte Ahlborn angesichts der Niederlage nichts geben. „Ich bin ohnehin kein Fan davon, sich einen Spieler herauszupicken“, meinte der Kapitän. „Wichtiger ist, dass jetzt unsere Ski-Urlauber alle heil zurückkommen und wir bis zur Aufstiegsrunde gut regenerieren.“
Für morgen ist noch eine Trainingseinheit angesetzt, voraussichtlich ab dem 4. Januar bereiten sich die SFA dann auf die jeweils zwei Duelle mit der Konkurrenz aus Aachen, Brühl und Köln vor.
Titelbild: Voll drauf, aber ohne Erfolg: Der Aligser Benjamin Klink (Mitte) schlägt den Ball in einer früheren Partie mit Wucht in Richtung des Gegners. Seine Kollegen Marten Ahlborn (Zweiter von rechts) und Maximilian Ströbl sichern hinter ihm ab.Foto: Jan Günther
Quelle: Anzeiger Lehrte in HAZ und NP am 20.. Dezember 2022, von Dirk Herrmann – Titelfbild von Jan Kühn (Pressefoto)
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