Mehr Geld und bessere Chancen – Aligser Volleyballer spielen bald mit neuem Namen
Lehrte. Die ersten schweißtreibenden Übungseinheiten haben die Volleyballer der Sportfreunde Aligse längst hinter sich, doch der intensivere Teil der Vorbereitung auf den Saisonstart steht ihnen noch bevor. Vor dem Auftaktspiel daheim gegen den Kieler TV, 21.September, will das Trainerteam um Headcoach Harald Thiele den Aufsteiger richtig fit machen für die 2. Liga Nord, während an anderer Stelle wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden sollen. Mit der Folge, dass die Sportfreunde deshalb sogar ihren Namen ändern – und aus ihnen die America Unlimited Volleys Aligse werden.
Daniel Bremmer, der Manager des Zweitligisten, spricht von einem „neuen Kapitel“, das da mit der Unterschrift unter einen über drei Jahre laufenden Vertrag beginnen wird. Er trifft sich dazu mit Timo Kohlenberg, zusammen mit seiner Schwester Julia Kurz geschäftsführend bei America Unlimited. Mit dem Familienbetrieb, der seinen Sitz in der Nähe des Hauptbahnhofs Hannover hat und Veranstalter von Spezialreisen (USA, Kanada, Karibik) ist, wollen die Aligser eine mehr als zehnjährige Zusammenarbeit nun weiter ausbauen. Oder wie Bremmer, selbst Vertriebsingenieur für Automatisierungstechnik bei der Firma Festo, sagt: „Die Professionalisierung vorantreiben.“
Die Idee dazu habe man schon etwas länger im Kopf gehabt und darüber auch mit anderen Sponsoren gesprochen, so der Manager. Ins Rollen sei das Ganze dann gekommen, als die Mannschaft Kohlenberg zu dessen Geburtstag per Video ein Ständchen gesungen habe – kurz darauf rief der Geschäftsführer zurück, bedankte sich herzlich und fragte gleich noch einmal nach, wie das mit einer stärkeren Förderung genau aussehen könnte. „Danach ging es eigentlich ganz schnell“, sagt Bremmer. Der Betrag von 5000 Euro, mit dem America Unlimited in der vergangenen Spielzeit die SFA auf deren Weg zum Meistertitel in der 3. Liga West unterstützte, sei nun auf eine „nette fünfstellige Summe“ erhöht worden. „So hoch, dass dadurch alle laufenden Kosten des Spielbetriebs gedeckt sind“, so Bremmer.
Im Gegenzug findet sich das Unternehmen beim Zweitligateam, dessen Stammverein die SF Aligse bleiben, fortan sowohl im Namen als auch im Logo wieder. Von der Ligavereinigung Volleyball Bundesliga (VBL) gab es für die Umbenennung grünes Licht. Auch in der Volleyball-Abteilung wie auch im Hauptverein war die Resonanz laut Bremmer äußerst positiv – der Gesamtvorstand der SFA habe sich mit 15:0 Stimmen dafür ausgesprochen.
Er habe außerdem keine Bauchschmerzen, dass sich die anderen Sponsoren dadurch zurückgesetzt fühlen könnten, so der Manager. „Alle haben verstanden, dass Sport auf diesem Niveau Geld kostet“, sagt er. Wenngleich das mit den mitunter schwindelerregenden Zahlungen zum Beispiel im Fußball nicht zu vergleichen sei. „Im Volleyball“, meint Bremmer, „ist Sportsponsoring noch eine Sache des guten Willens.“
Und auch bei manchem Erstligisten ein bedeutsamer Bestandteil, um Spitzensport anbieten zu können. Beim niedersächsischen Nachbarn Helios (Gesundheitsunternehmen) Grizzlys Giesen etwa, bei den Energiequelle Netzhoppers Königs Wusterhausen oder den WWK (Versicherungen) Volleys Hersching. Dank ihrer Sponsoren und insbesondere jetzt durch die zusätzlichen Einnahmen nach der Namensänderung sehen sich die Aligser in der Lage, nicht nur um den Klassenerhalt kämpfen zu müssen, sondern sich auf Sicht in der 2. Liga etablieren zu können.
Und sich den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen, wie die Anschaffung einer Aufschlagmaschine, um nach dem Aufstieg den steigenden Anforderungen in der zweithöchsten Spielklasse sportlich gerecht werden zu können. Die Bestellung dieses Trainingsgeräts, das sie sich extra aus Italien liefern lassen wollen, soll in Kürze erfolgen. Aber, sagt Bremmer, erst dann, wenn nach der Vertragsunterzeichnung am Freitag die Tinte trocken sei.
Bildunterschrift: Viel Engagement: Auch in der vergangenen Saison war Sponsor America Unlimited bei den Heimspielen der Aligser nicht zu übersehen. SF Aligse – Tecklenburger Land Volleys: Die Aligser feiern den Punktgewinn. Foto: Michael Plümer (Pressefoto)
Quelle: Zuerst erschienen in NP+ am 24.07.2024 (–> Link zum Artikel ), am 25.07.2024 in verschiedenen Lokalbeilagen von HAZ und NP, schließlich am 10.08.2024 im Marktspiegel (Lehrter & Sehnder Nachrichten)
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