Volleyball. Es ist ein Klassenunterschied gewesen. Doch am Ende kam in der Lehrter Halle an der Schlesischen Straße noch einmal so etwas wie Hektik auf. Allerdings nicht etwa, weil die Frauen der Sportfreunde Aligse als Spitzenreiter der 3. Liga West den Tabellenletzten SV Wietmarschen auf die leichte Schulter genommen hätten. Nein, die Partie zweier ungleich starker Teams war nach 60 Minuten im Eiltempo mit einem beeindruckenden 3:0 (25:16, 25:14, 25:16)- Erfolg für die Gastgeberinnen längst beendet. Die kleine Feierstunde, die nach der Partie auf dem Parkett abgehalten wurde und in der alle Helfer ihre verdiente Würdigung erhielten, lief bereits auf vollen Touren.
Diverse Gallier ergriffen das Mikrofon und teilten ihre Freude über den elften Sieg im elften Heimspiel mit dem Rest der Anwesenden. Doch in die von Kapitänin Katharina Wocken moderierte Dankeszeremonie mischten sich immer mal wieder Hallensprecher Markus Wallura und Männer-Trainer Harald Thiele ein – Letzterer bereits mit seinen Präsenten, Rotweinflasche und Pralinenbox, schwer bepackt – und gaben die Zwischenstände aus Ostbevern bekannt, wo der BSV den TV Eiche Horn Bremen zu Gast hatte. „Nur noch 2:1 für Bremen“, johlte Wallura ins Mikro. Da riss nicht nur Außenangreiferin Karla Hanhoff verzückt ihre Arme nach oben. Denn die Partie der beiden Verfolger hatte eine große Bedeutung für den Tabellenführer. Als Thiele kurz darauf den Satzausgleich vermeldete, brandete bei den ohnehin schon beseelten und tanzenden Aligser Spielerinnen der nächste Jubel auf.
Könnte es vielleicht sogar schon heute klappen mit dem Sprung in Liga zwei?
Doch nach kurzem, aber intensivem Rechnen war klar, dass die Entscheidung auf das nächste Wochenende würde vertagt werden müssen. Der komplizierte Modus, der im Volleyball bei Punktgleichheit greift (Anzahl der Siege vor Satzquotient vor Ballpunktequotient vor direktem Vergleich) ist eben nicht dazu angetan, sich mal eben einen raschen Überblick zu verschaffen. Die Ostbevernerinnen bogen die Partie tatsächlich noch um und gewannen mit 3:2. Der TV Eiche Horn ist damit raus aus dem Rennen, der Aufstieg entscheidet sich zwischen den SFA und dem BSV Ostbevern, der am Sonnabend zeitgleich den SSF Bonn erwartet.
„Jetzt können wir uns nur noch selbst schlagen“, sagte Michael Meyer, Aligses Co-Trainer, der jedoch ausdrücklich nicht rechnen möchte. „Wir wollen es jetzt zu Ende bringen. Ohne Wenn und Aber.“ Die 2. Bundesliga 2018/19 würde nur dann ohne die Aligserinnen stattfinden, wenn sie in Bremen ohne Zähler blieben und gleichzeitig der BSV dreifach punkten würde. Schon der Gewinn von zwei Sätzen reicht den SFA. Aber rechnen wollen sie ja gar nicht.
aus Anzeiger für Lehrte & Sehnde vom 20.03.2018
Ein Punkt fehlt noch – Aligser Volleyballerinnen stehen dicht vor dem Drittliga-Titel
Lehrte. Die Spannung kam erst nach dem Spielende auf. Im Eiltempo hatten die Volleyballerinnen der Sportfreunde Aligse ihr Drittligaspiel gegen den Tabellenletzten SV Wietmarschen mit 3:0 (25:16, 25:14, 25:16) gewonnen. Damit verteidigten sie vor dem Saisonfinale am nächsten Wochenende die Tabellenführung und schlossen daheim mit der makellosen Bilanz von elf Siegen in elf Partien ab.
Doch das Feld wollte nach einer Stunde Spielzeit niemand verlassen. Zum einen gab es eine kleine Feierstunde für alle Helfer, die im Umfeld der Mannschaft tätig waren. Zum anderen verschob sich die Aufmerksamkeit in Richtung Westfalen. Dort lief zurselben Zeit das Verfolgerduell zwischen dem BSV Ostbervern und dem TV Eiche Horn Bremen.
Dort hatten die Gäste einen famosen Start erwischt und die ersten beiden Durchgänge mit 25:16 und 25:19 gewonnen. Das deutete auf ein Endspiel am kommenden Sonntag in Bremen zwischen dem TV Eiche Horn und den SF Aligse hin.
Doch dann wurde es laut in der Halle an der Schlesischen Straße. Hallensprecher Markus Wallura und Männer-Trainer Harald Thiele griffen zum Mikrofon, um die sich anbahnende Wende im Konkurrentenduell zu verkünden. „Nur noch 2:1 für Bremen“, rief Wallura ins Mikro. Da rissen Außenangreiferin Karla Hanhoff und ihre Teamkolleginnen verzückt die Arme nach oben – und als Thiele kurz darauf den Satzausgleich vermeldete, brandete der nächste Jubel auf. Der vorzeitige Titelgewinn und der Sprung in die 2. Liga schien zum Greifen nah zu sein.
Doch Aligse hatte die Rechnung nur mit Bremen, aber ohne Ostbevern gemacht. Die Westfälinnen schafften mit Satzgewinnen von 25:18, 25:14 und 15:12 tatsächlich die Wende zu ihren Gunsten, raubten Bremen alle Meisterchancen und brachten sich selbst ins Titelrennen. Sollte der BSV am Sonntag sein Heimspiel gegen Fortuna Bonn mit 3:0 oder 3:1 gewinnen und Aligse in Bremen mit 1:3 oder 0:3 verlieren, dann übernähme Ostbevern auf den letzten Drücker die Tabellenspitze. Ausschlaggebend wäre dann bei Punktgleichheit die größere Anzahl von Saisonsiegen.
Doch in Aligse hält man nichts von Rechenspielen und will den fehlenden Punkt holen. „Jetzt können wir uns nur noch selbst schlagen“, sagte Ko-Trainer Michael Meyer. „Wir wollen es jetzt zu Ende bringen. Ohne Wenn und Aber.“