Von Borkenkäfern und schnellen Füßen / Frauen der SF Aligse planen Zweitliga-Saison / Meyer ist wieder Chef / Schröder geht nach Schwerin

Foto: Thomas Bork

Sie sind oben – das gilt es zu bewahren. Bei den Frauen der SFA laufen die Planungen für Liga zwei.

Volleyball. Seit knapp fünf Wochen dürfen sich die Frauen der Sportfreunde Aligse als Zweitligist fühlen. Die Aufstiegsfeiern nach dem entscheidenden Spiel in Bremen sind längst beendet, der Alltag hat die Gallierinnen wieder. Und während für die Aktiven das Training weiterläuft, basteln die Teamverantwortlichen fleißig an der personellen Zusammenstellung der Mannschaft sowie des Funktionsteams. Zumindest die Mannschaft hinter der Mannschaft steht mittlerweile fest. Trainer Michael Meyer wird in der neuen Saison wieder in die erste Reihe rücken und damit genau die Position erneut einnehmen, die er im Sommer aus persönlichen Gründen an Matthias Raschke abgetreten hatte. „Bei mir ist es zeitlich nun wieder machbar“, erklärt er. Daher sei es keine Diskussion gewesen, die Aufgaben mit Raschke wieder zu tauschen.

Nun gibt es auch ein Homeoffice bei den SFA

Letzterer wird sich als alter und neuer Co-Trainer vorrangig um die Gegnerbeobachtung samt Videoanalyse kümmern. „Das ist sein Steckenpferd“, sagt Meyer. Unterstützt wird Raschke weiterhin von Juul Meeder. „Juul ist unser Backup“, sagt Meyer. Als aktiver Spieler könne er nicht immer vor Ort sein und würde sich daher zumeist aus dem „Homeoffice“ einbringen.

Neu im Trainerteam ist Holger Banko – ehemals Trainer und Spieler in Braunschweig. Meyer, Raschke und Banko kennen sich von ihrer gemeinsamen Tätigkeit als Referenten für die Trainerausbildung.

„Insgesamt müssen wir in der 2. Liga ein Stück weit professioneller werden und die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen“, sagt Meyer. Und dazu gehört dann eben auch ein Teammanager. Dieses Amt wird Harald Thiele ausüben. Der langjährige Männercoach (siehe unten stehenden Kasten) soll seine Erfahrung einbringen, Ansprechpartner sein, sich um Sponsoren kümmern sowie die Logistik übernehmen. „Harald ist so was von vernetzt in Aligse“, sagt Meyer. „Im Dorf, im Verein und in Lehrte.“ Das müsse man einfach nutzen.

Professionalität – dazu gehören natürlich auch spielerische Elemente. „Schneller, frecher, athletischer“ wolle man werden, beschreibt Meyer. „Den Angriff über die Außen und die Mitte zu stärken“, sei sein erstes Ziel, an dem aktuell auch schon gearbeitet werde. Zudem strebe er an, „die Aufschläge noch schärfer“ ins gegnerische Feld zu spielen und mit einer „geringeren Fehlerquote die Annahme zu stärken“. Insgesamt sind das so viele Stellschrauben, dass der Coach gar von einer neuen „Spielphilosophie“ spricht, deren zentraler Inhalt es ist, „die Pässe vor dem kraftvollen Angriff nicht mehr ganz so lange in der Luft zu halten“. Um es anschaulich auszudrücken: „Schnellere Füße bekommen.“

Zwei der bisherigen Spielerinnen machen ihre Schritte künftig andernorts. Happy Ausmeier und Maxima Schröder werden Aligse verlassen. Während Schröder nach Schwerin ins Sportinternat wechselt, zieht es Ausmeier beruflich in den Süden.

Die verbleibenden 13 Spielerinnen sollen Verstärkung erhalten. Nach Neuzugängen wird insbesondere auf der Position des Mittelblocks Ausschau gehalten, wo mit Gesa von Harlessem und Katharina Büker nur zwei etatmäßige Spielerinnen zur Verfügung stehen.

Dannemann hat eine gute Prespektive

Mit Marlene Dannemann stehe zwar eine talentierte Spielerin aus der dritten Mannschaft Gewehr bei Fuß, doch für sie sei der Sprung aus der Landesliga in die 2. Liga, in der es Meyer gemäß für den Aufsteiger ausschließlich um den Klassenerhalt gehe, vermutlich noch etwas groß. Aber als Perspektivspielerin steht Dannemann auf Meyers Zettel. Einmal pro Woche wird das Talent in der Ersten mittrainieren.

Bevor es ernst wird, ist für Ende August schließlich ein dreitägiges Trainingslager geplant. „In der Weltstadt Clausthal-Zellerfeld“, sagt Meyer schmunzelnd. Selbstverständlich stehe auch Teambuilding auf der Agenda. „Ich denke da zum Beispiel an die beliebte Borkenkäferwanderung“, ulkt er. Langeweile wird bei den Aligserinnen bei mehreren Trainingseinheiten täglich trotzdem nicht aufkommen.

aus Anzeiger für Lehrte & Sehnde vom 28.04.2018, von Ole Rottmann – Foto: Thomas Bork

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