aus Anzeiger für Lehrte & Sehnde vom 18.12.2017, von Ole Rottmann
Als wenn es noch eines Beweises für die Harmonie bei den SF Aligse bedurft hätte: Am zweiten Doppel-Heimspieltag marschierten die Teams im Gleichschritt an die Tabellenspitze der 3. Liga West. Auch die Resultate, ja sogar die Abfolge der einzelnen Sätze, ähnelten sich. Der 3:1 (29:27, 25:21, 26:28, 25:19)-Sieg der Männer über die Tecklenburger Land Volleys folgte auf ein 3:1 (25:15, 25:15, 19:25, 25:15) der Frauen gegen den BSV Ostbevern.
SF Aligse 3
Tecklenburger Land Volleys 1
„Hast du diese Truppe gesehen?“, schwärmte Männer-Coach Harald Thiele nach dem Spiel. „Diese Emotionen, da kann man nur ein Kompliment aussprechen.“ Gut zwei Stunden zuvor hatte sich das noch ein wenig anders angehört: „Eigentlich können wir hier heute nicht gewinnen.“ Durch die Ausfälle von Steffen Barklage, Patrick Schön und Georg Böttcher war sein Team gehandicapt ins Spiel gegangen. „Ohne Dreier“, wie Thiele wiederholt betonte. Alexander Domino stand zudem lange im Stau und kam erst zur Einlaufshow in die Halle geeilt.
Ein wenig stockend kamen auch die SFA in die Partie, doch der Rückstand (0:4) währte nicht lange. Bis in die entscheidende Phase des ersten Satzes wogte das Geschehen hin und her, ihren sechsten Satzball blockten die Gallier schließlich ins Feld. In Durchgang zwei zeigte sich dann einmal mehr, wie wertvoll Kapitän Marten Ahlborn für die SFA ist; seine druckvollen Aufschläge sorgten stets für Gefahr.
Satz drei war der hitzigste. Über 5:1 und 5:7 wurde es beim Stand von 11:11 hektisch. Nach zugesprochenem Strafpunkt für die Gäste aufgrund einer roten Karte für die SFA – Betreuer Bernd Hoopmann hatte eine Schiedsrichterentscheidung lautstark moniert, zogen die TeBus auf 17:12 davon. Ein Spielrausch der Hausherren und nicht zuletzt das glänzend harmonierende Duo Ahlborn und Maik Böske sorgten für die abermalige Führung (21:19), doch der Satz ging dennoch verloren. In Abschnitt vier machten die Aligser dann den Sack zu.
Ahlborn hatte indes doppelten Grund zum Feiern. Beim Tippspiel der Frauenpartie gewann er den Hauptpreis, einen Gutschein für eine Reise nach Amerika. „Dann bin ich wohl mal für zwei Spiele nicht da“, witzelte er. Diesmal fehlte er glücklicherweise nicht.
SF Aligse 3
BSV Ostbevern 1
Dass es in Aligse familiär zugeht, ist mittlerweile bekannt. Doch dass selbst der 13-jährige Sohn des Frauen-Trainers Matthias Raschke mit eingebunden wird, ist neu. „Kjell hat ein Video von unserem Spiel gegen Detmold zusammengeschnitten, das habe ich vorhin noch gezeigt“, berichtete der Coach des neuen Tabellenführers. Die Startsechs, bestehend aus Katharina Büker (wechselte sich mit Gesa von Harlessem ab), Brigitte Matthiesen, Alena Mehwald, Karla Hanhoff, Hanna Viemann und Lea Frackmann, kam besser in die Partie und hinterließ auch in punkto Körpersprache einen deutlich entschlosseneren Eindruck. Über 13:5 und 15:7 ging es zum souveränen Satzgewinn.
In Durchgang zwei brachte Raschke beim Stand von 5:8 mit Lena Onnen und Lea Weber frisches Blut. Mit Erfolg – die SFA gingen nach einer Aufschlagserie der bärenstarken Hanhoff selbst mit 11:8 in Führung. Neben der Außenspielerin trumpfte in dieser Phase immer wieder von Harlessem genau dann auf, wenn es kritisch zu werden drohte. In Satz drei leistete sich Raschkes Riege eine kleine Schwächephase, Inga Thiele half in Satz vier mit, den Siesg einzutüten. „Ich hatte heute das geile Gefühl, immer noch ein paar gute Leute auf der Bank zu haben“, sagte Raschke und lobte die Leistung seiner Libera Mehwald. Platz eins sei ein schönes Weihnachtsgeschenk. „Kann man mal machen“, sagte er lachend.