Volleyball. Wie unter Medaillengewinnern üblich, hätte Lukas Wittenhorst im Anschluss an den 3:1-Sieg bei der DJK Delbrück in der 3. Liga West die Beißprobe vornehmen können. Bei ihm ist allerdings aktuell Vorsicht geboten, den Härtegrad der kleinen goldenen Münze, die er als wertvollster Spieler (MVP) der Aligser erhalten hat, zu testen. Noch am Morgen hatte sich die bei Wittenhorst im Training abgebrochene Hälfte eines Schneidezahns beim Biss ins Brötchen erneut von der anderen getrennt. Beide Teile mussten erneut zusammengefügt werden.
Wittenhorst konnte seinen Sportfreunden jedoch grünes Licht für den Einsatz im Topduell geben – und sich nach starker Leistung nicht nur über die persönliche Auszeichnung freuen. Mit dem 25:23, 23:25, 25:14, 25:19 hatten die Gallier außerdem auch ihr fünftes Spiel gewonnen, nach der bislang wohl schwierigsten Aufgabe, bei der selbst den DJK-Fans trotz der ersten Niederlage für die Delbrücker das Zugucken Spaß gemacht haben dürfte. Klar zu sehen, dass der Tabellenerste der Vorrunde 1 bei seinem ärgsten Verfolger antrat und ein Duell auf Zweitliganiveau entstand, zumindest „in Teilen“, wie SFA-Kapitän Marten Ahlborn befand.
Auch Ruben Peters, wegen Knieproblemen bisher sporadisch eingesetzt, war diesmal voll dabei und speziell im ersten Satz der auffälligste Akteur. Stark in der Annahme und bei Angriffen über außen – und, wenn es nötig war, mit Glück gesegnet, als er in der eigenen Hälfte einen Ball gerade noch so vom Boden kratzte und dieser sich übers Netz bei der DJK auf das Parkett senkte. Eine Szene, die zu den ersten zwei hart umkämpften Abschnitten passte.
Nicht unerheblich dafür, dass die SFA drei Punkte von dort entführten, wo sie in der Vergangenheit schon oft leer ausgegangen waren, waren viele verschlagene Delbrücker Angaben, vor allem im dritten Satz. So konnten die Aligser ab dem 8:7 die Führung kontinuierlich ausbauen. In der Summe habe die DJK „ein paar Fehler mehr gemacht als wir“, sagte Ahlborn. Fortsetzung im erst ausgeglichenen vierten Abschnitt (5:5, 10:10, 15:15), ehe Wittenhorst als Sammler vieler Punkte bei der nahenden Entscheidung am Netz hochstieg und seinen Teil beitrug, dass die Gäste fünf Matchbälle hatten. Gleich den ersten verwandelten sie. dh
Titelbild: 1. Sieg in Delbrück – Aligses Gallier diesmal mit dem richtigen Biss! – Foto (hier dazugestellt, nicht in der Presse): Astrid Klink/SFA